Literatur
Der griechische Philosoph Epiktet gibt in diesem Büchlein Anweisungen und Anleitung, wie man zu einem ausgeglichenen und glücklichen Menschen wird. Das ist nicht einfach, und wahrscheinlich sogar eine der schwierigsten "Aufgaben", die das Leben zu bieten hat, aber in Epiktets Texten scheint es leicht zu sein.
Das vorliegende Buch des flämischen Autors Dimitri Verhulst ist wie ein Märchen über das Leben und die Liebe, ein großer Roman in wunderbarer Übersetzung von Rainer Kersten.
In dem Roman von Susanne Fröhlich geht es nicht um gesunde Säfte, sondern um die Geburt eines Kindes der Ich-Erzählerin, die Vorgeschichte, den Krankenhausaufenthalt und was man in dieser Lebensphase so alles erlebt. Frisch gepreßt eben.
Ein Tag Zeit, eine Schüssel mit exotischen Früchten für kleine Pausen und schon ist man bereit für eine einfühlsame, dramatische, überraschende und emotionelle Reise in die Jugend des siebzigjährigen Raj. Einen Tag deshalb, weil die junge Autorin Nathacha Appanah in einem zarten und fließenden Stil schreibt, der nur kurze Pausen zulässt, ständig die Neugierde weckt und mit Überraschungen punktet.
Wenn das absolut perfekte Verbrechen gelingt, dann hätten Sie es geschafft. Doch was dann? Wohin mit sich und dem vielen Geld? So weit reichen die Gedanken der nordfranzösischen Hafenstadtgauner nicht. Autor Tanguy Viel konzentriert sich in dieser Etüde mit rauem Charme auf das Wesentliche: Plan, Ausführung und Abrechnung.
Auf dem Land sind sie eine eingeschworene Gemeinschaft. Der Fremde ist grundsätzlich verdächtig, und wenn der es nicht war, dann zumindest der Zugereiste. Als solcher leitet der Archäologe mit Flinserl, Mario Carozzi, das Heimatmuseum von Schattenbach. Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt wird die Schutzheilige aus seinem Museum gestohlen und schon steckt er in seinem, von Gourmetkritiker Christoph Wagner entworfenen, ersten Fall.
Zum "Buchliebling 2009" wurde Eva Rossmanns zehnter Mira-Valesky-Krimi gewählt. Nun, es gibt auch Leute die Oliver Pocher lustig finden. Stets am Puls der Zeit rumpelt der Leser mit Mira Valesky durch die Ermittlungen zur großen Story. Andererseits, was erwartet man von einer Frau, die einen schwarzen Samtsweater als elegant durchgehen lässt? Nicht am Oberkörper einer Russin, wohlgemerkt.
Ein Krimi für Leute, die ihre Pornohefte mit einem Profil-Cover tarnen. Immerhin gibt es die erste Leiche vor dem ersten Sex. Thematisch hat sich Sabina Naber mit "Die Lebenstrinker" auf ein interessantes, weil hochaktuelles Gebiet begeben: das Klonen.
Im Sommer, so eine gängige Meinung, darf Literatur am Strand nicht wehtun, sondern vielmehr auch dann funktionieren wenn man das Gehirn beim Lesen nicht einschalten muss. Für all jene, die dieser Meinung sind, kann man "Kopfüber" von Jane Green wärmstens empfehlen.
Ernst Jandl war einer der ganz Großen der deutschsprachigen Dichtung. Sein konsequenter Weg in die experimentelle Poesie, sein Mut zu Abgrund und Witz gleichermaßen, seine Fähigkeit, Worte zu audiovisueller Form zu abstrahieren und sie dabei sofort und überraschend zu neuen Bedeutungen zu führen, all das sichert ihm zurecht einen Ehrenplatz in der österreichischen Gegenwartsdichtung.