Der griechische Philosoph Epiktet gibt in diesem Büchlein Anweisungen und Anleitung, wie man zu einem ausgeglichenen und glücklichen Menschen wird. Das ist nicht einfach, und wahrscheinlich sogar eine der schwierigsten "Aufgaben", die das Leben zu bieten hat, aber in Epiktets Texten scheint es leicht zu sein.
In seinen buddhistisch anmutenden Sätzen, die voll Klarheit sind, scheint alles logisch zu sein und jeder Zweifel zu verhauchen. Dennoch ist der Text Philosophie, also nicht so rasch zu lesen wie das Musikmagazin von letzter Woche. Vielmehr sollte man die Texte überdenken, reflektieren und dann erst weiterlesen. Wenn die meisten Menschen den gesamten Text auf einmal lesen, zeugt das davon, wie lebendig und aktuell Epiktet, der schon einige tausend Jährchen auf dem Buckel hat, auch heute noch ist. Man könnte ihn als Buddha der Antike bezeichnen. Übersetzt wurde der Text von Wilhelm Capelle - sicher akribisch und mit vollem Einsatz, aber auch verstaubt und alt. Interessant wäre eine moderne Fassung oder auch eine Dialektübersetzung, wie Da Jesus und seine Hawara von Wolfgang Teuschl. Allerdings muss man auch sagen, dass bei einem philosophischen Text eine alt anmutende Sprache gut ins Bild passt. Der alte Epiktet hat auf alle Fälle bis heute was zu melden - er lehrt uns Achtsamkeit und Dankbarkeit, ohne in Lethargie oder Schicksalsergebenheit zu verfallen. "Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest, sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht, und es wird dir gut ergehen." (Nadia Baha)
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