Das vorliegende Buch des flämischen Autors Dimitri Verhulst ist wie ein Märchen über das Leben und die Liebe, ein großer Roman in wunderbarer Übersetzung von Rainer Kersten.
"Madame Verona steigt den Hügel hinab" deshalb, weil sie gerade das letzte Holzscheit in den Ofen gefeuert , in ihrem Haus auf dem Hügel. Das Holzscheit war das letzte von vielen, die ihr Mann noch vor seinem Tod gehackt hatte, damit sie sich noch lange, lange an seiner Liebe wärmen kann. Im Laufe des Buches erfährt man kleine Geschichten über das Dorf, ein einsamer Ort in Belgien und es tut sich eine eigene Welt auf, eine Welt von kleinen Gedanken und kleinen Freuden. Der Roman von Dimitri Verhulst ist aber vor allem ein Buch über die große, unendliche Liebe, die alles überdauert. Madame Verona lässt sich nicht mehr von Menschen, sondern nur noch von Hunden finden, die sie bei sich aufnimmt und pflegt. Menschen sieht sie kaum mehr, obwohl das halbe Dorf ein Auge auf sie geworfen hat und alle befinden, dass sie ja noch so jung und schön sei und sie ihr Leben verschwende. Für Madame Verona war es keine Verschwendung, sie lebte weiter mit ihrem geliebten Mann, den sie am Konservatorium kennengelernt hatte, damals. Der Roman hat eine eigene Stimmung, die einen die Welt ringsumher vergessen macht, und man froh ist, wenn man sieht, dass man nicht in Oucwègne ist. (Nadia Baha)
|
||