Literatur
Dieses Buch handelt ganz stark von Artenschutz. Bedrohte Wörter aus dem alten Wienerischen finden sich zuhauf in dieser Geschichtensammlung von H.C. Artmann. Ein unverfälschtes, schräges, altes Wien wird in diesem bunten Potpourri von Schnurren und G’schichtln wortreich austapeziert.
Ein alter Meister als Theatermacher, naturgemäß. "Österreich selbst ist nichts als eine Bühne: Thomas Bernhard und das Theater" ist das Begleitbuch zur Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum, herausgegeben von Manfred Mittermayer und Martin Huber.
Felix Mitterer hat sich die Verhörprotokolle und das psychiatrische Gutachten im Falle des Briefbombers Franz Fuchs hergenommen und daraus einen theatralen Monolog geschaffen, der sowohl erhellend als auch beklemmend in die brutalen Abgründe eines "normalen, intelligenten" Menschen blicken lässt.
Weihnachten kann ja auch ganz schön spannend sein - eine gute Voraussetzung dafür ist es ein Kind zu sein und beim Warten auf Weihnachten die passenden Geschichten vorgelesen zu bekommen.
"Kommt, ich habe hier ein Dorf für euch, das ich - ohne Zauber, ohne Tricks - allein durch die Kraft der Geschichte verwandeln werde. So wird es euch gelingen, dem Alltag, dem Blick der Gewohnheit, dem Selbstverständlichen zu entfliehen und damit eine wahre Wunderwelt zu erfahren...", so beginnt die letzte von 16 Geschichten, die Leon Dorin den Bewohnern des Dorfes, in das er Monate zuvor gekommen war, erzählt.
"Die Welt steht auf keinen Fall mehr lang, lang, lang...", singt schon der Schuster Knieriem im Lumpazivagabundus. Seither wird fröhlich weitergesudert. Weil das Sudern in Wien als eigene Disziplin gilt, hat Fabian Burstein prominente Kulturpessimisten eingeladen, den Untergang einzelner Branchenzweige abzufeiern.
Gegen Ende des 19. und auch Anfang des 20. Jahrhunderts noch galt es für Frauen und Mädchen, die sich in der Malerei ausbilden bzw. weiterbilden lassen wollten, große Hindernisse zu überwinden um ihren Traum leben zu können. Dem weiblichen Geschlecht wurde zum Fin de siècle der Zutritt zu den meisten Akademien verweigert. Eine Professionalisierung war seitens der Gesellschaft undenkbar, der Berufswunsch Künstlerin gänzlich inakzeptabel, der Weg dorthin ein steiniger, oftmals unerfreulich.
Lärm ist allgegenwärtig, das muss auch der Lemming in diesem seinem vierten Fall erkennen. Die Figuren leiden unter übertönenden und einnehmenden Geräuschen, rächen sich an vermeintlichen Bösewichten und morden aus Wahnsinn. "Lemmings Zorn" von Stefan Slupetzky ist eine bedrückend unterhaltsame Gesellschaftsstudie in den Tiefen des Wienerischen über die Grenzen des Ertragbaren, über Gerechtigkeit und Vergeltung und über das Glück, das ein Vogerl ist.
Der alte Bedford-Lieferwagen wird zunächst in der Straße vor Bennetts Haus hin und her geschoben um dem Unmut der Behörden zu entgehen. 20 Jahre (von 1969 bis 1989) lang gehört Miss Shepards rolltaugliche Wohlhöhle zu Alan Bennetts Alltag unter den Exzentrikern von Camden. Die ersten Jahre vergehen in distanzierter Beobachtung.