Literatur
Adolf Frohner wird zu den bedeutendsten Künstlern Österreichs nach 1945 gezählt. Die im Herbst 2009 im Christian Brandstätter Verlag erschienene Monographie soll ein Bild der facettenreichen Persönlichkeit des Künstlers und seines umfangreichen Werks entwerfen. Ein schwieriges Unterfangen bei einem, der immer auf der Suche war. Dessen Neugierde, dessen Bestreben und Verlangen sich immer neu auszudrücken, die Welt immer neu zu bebildern, abzubilden, aufzuzeigen, sein gesamtes Lebenswerk prägte.
Der Weltuntergang kommt ganz bestimmt. Und was so gewaltig ist, kann man auch nicht aufhalten. Deshalb zählt Timothy Carter in 30 Kapiteln den Countdown zum Tag X. Der einzige, der das bemerkt ist ein kleiner Junge namens Vincent Drear. Der versucht nun nicht nur seine eigene Haut, sondern die der ganzen Menschheit zu retten und begegnet dabei den üblichen Fantasy-Gestalten (Elfen, Feen, Centauren) und ein paar Dämonen.
Im Werkraumtheater Graz wurde am 1. November 2009 den Toten auf literarische Weise gedacht. In der Lesung "reden an die toten" von Mathias Grilj lauschte man in intimem, stillem Rahmen sieben Nekrologen und einem tröstenden Abschlusstext, musikalisch untermalt vom Sohn des Autors, Paul Grilj.
Christian Y. Schmidt hat seine China-Kolumnen aus taz und Titanic überarbeitet und als kleinen Lehrgang von der Vorschule bis zum großen China-Abitur aufgebaut. Sie können jederzeit eine Klasse überspringen ohne dass jemand ihre Eltern verständigt, nehmen damit aber schwere Defizite im nützlichen Angeberwissen über "Übungs-China" (Singapur), "China" und "Spaß-China" (Hongkong) in Kauf.
Ruth Moschner wurde dort sozialisiert, wo sich die Welt noch mit Lockenwicklern retten lässt - im deutschen Privatfernsehen. Den hysterischen Alltag hinter den Kulissen einer täglichen Talk-Show kombiniert sie mit einer Langzeitbeziehungskrise.
Eigentlich war die Oma an allem Schuld. Denn damit Joschi keine Fluchworte mehr verwendet, solle er sich dafür doch ein anderes Wort überlegen. Was durch das gewählte Wort "Gruselfurzwuselpupsel" ausgelöst wird, konnte ja niemand ahnen... - Christine Nöstlinger hat mit "Die Sache mit dem Gruselwusel" ein lustiges und wenig gruseliges Buch über Kinderängste und Geschwisterliebe geschrieben.
"Der Mann, der starb wie ein Lachs" ist der Drittling des schwedischen Erfolgsautors Mikael Niemi über die Tornedal-Finnen-Minderheit im nördlichen schwedischen Grenzland. Sätze wie Baumstämme im Nadelwald. Einer neben dem anderen ohne Rücksicht auf den Weg, den der Leser nehmen muss.
Fast ein bisschen kitschig zeichnet Friedl Hofbauer in "Die Gespensterquelle" das Bild von der funktionierenden Großfamilie auf dem Land, Florians Mutter kümmert sich um Hof und Vieh, der Vater ist Jäger, die Großmutter wohnt zwar in ihrem eigenen Häuschen, hilft aber fleißig in der Wirtschaft.
Rita Litini, verführerischer Blondschopf mit üppiger Oberweite, braucht dringend einen neuen Prinzen, der ihr ein sorgenfreies Luxusleben finanziert. Der versteckt sich zwischen Tauchern und anderen Amphibien in Dahab. Ob du richtig küsst, siehst du, wenn das Licht angeht. Mascha Pawlowitsch liefert mit "Russisch blond" ein amüsantes, russisches Märchen ab - und Christine Koblitz so nebenbei den 2000. Artikel für Kulturwoche.at.
Das nach elf Jahren im Haymon Verlag wieder aufgelegte Werk "Leonardos Hände" von Alois Hotschnig erzählt anhand der auf Schuld basierenden Beziehung zwischen einem Rettungssanitäter und einer Drogensüchtigen eindringlich und sprachgewaltig vom Leben als Schmerz, vor dem man aus Angst lieber flüchtet, als sich der Realität zu stellen.