Der Weltuntergang kommt ganz bestimmt. Und was so gewaltig ist, kann man auch nicht aufhalten. Deshalb zählt Timothy Carter in 30 Kapiteln den Countdown zum Tag X. Der einzige, der das bemerkt ist ein kleiner Junge namens Vincent Drear. Der versucht nun nicht nur seine eigene Haut, sondern die der ganzen Menschheit zu retten und begegnet dabei den üblichen Fantasy-Gestalten (Elfen, Feen, Centauren) und ein paar Dämonen.
Die Dämonen sind hungrige, gefräßige Wesen, die mit ihren langen Zungen in der Luft schmecken können, was sie vernichten sollen. Vernichtet werden soll am Ende der Epoche die dominante Art. Das ist - Überraschung - der Mensch. In Vincents Schule gibt es einen Wettbewerb für das schönste Weltuntergangsszenario. Kinder haben ja einen Hang zur Katastrophe, wie wir schon von Kathrin Röggla gelernt haben. Wie darf man sich das vorstellen? Erdbeben, Tornados oder Vulkanausbrüche? Mehrfachnennungen sind möglich. Als letzte Option bleibt die Flucht. Fragt sich nur wohin? Durch die Tür ins Freie, sprich durch die sogenannten Portale. Was dahinter liegt, weiß man wiederum nicht. Normalerweise würden die Portale die aussterbende Art automatisch anziehen. Nur leider haben sich hier ein paar Wesen verschworen und ein Kraftfeld drumherum aufgebaut. Deshalb liegt die Rettung der Menschheit in den Händen von Vincent, der so etwas mehr als zehn Jahre alt sein dürfte. Die gute Nachricht: mit Hilfe seiner ehemaligen Babysitterin Chanteuse, des Elfen Grimbowl, den Feen Clara und Nod gelingt ihm das auch. Dabei wollte Timothy Carter sichtlich nirgends anecken: der böse Weltkonzern heißt "Alphega", das Fastfoodlokal "Superburger", die religiöse Sekte "Triumvirat" (eine Spaßpartie von Abraham, Moses und Jesus). Bei Begegnungen mit neuen Individuen wird erst geprügelt und dann geredet. Zur Regeneration wird Kraftelixier getrunken, zur Spionage werden Astralreisen unternommen. Auch wenn sich das Buch streckenweise liest wie die mäßig anspruchsvolle Nacherzählung eines Actionspiels mit Fantasy-Elementen, ist es ein schnell zu bewältigendes Stück Far Fetched Fiction. (Christine Koblitz)
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