Ein Krimi für Leute, die ihre Pornohefte mit einem Profil-Cover tarnen. Immerhin gibt es die erste Leiche vor dem ersten Sex. Thematisch hat sich Sabina Naber mit "Die Lebenstrinker" auf ein interessantes, weil hochaktuelles Gebiet begeben: das Klonen.
Vom unerfüllten Kinderwunsch bis zum religiösen Wahn Da hat praktisch jeder eine Meinung dazu und kaum jemand eine Ahnung. So ist das auch bei den Protagonisten dieser Geschichte. Nur, dass es eben ein paar Leute gibt, die doch mehr wissen und damit lukrative Geschäfte machen. Wenn die Emotionen stark genug sind, werden die gesetzlichen Schranken leicht ignoriert. Vom unerfüllten Kinderwunsch nach mehreren gescheiterten In-Vitro-Fertilisationsversuchen bis zum religiösen Wahn ist es nicht so weit. Nur passend, dass die Handlung in Wien spielt, wo Abtreibungsklinik und Abtreibungsgegner am Fleischmarkt angesiedelt sind. Die Kommissarin Maria Kouba und ihr Kollege Philipp Roth ermitteln in ihrem bereits 5. Fall mit mehr oder weniger sauberen Methoden nach dem Vorbild von FBI und CIA. Du erinnerst dich richtig, wir rammeln wie die Kaninchen. (S.24) Trotz einer ordentlichen Gehirnerschütterung kreisen die Gedanken von Maria Kouba hauptsächlich um ihre historischen, gegenwärtigen und zukünftigen Sexualpartner. Sie kommt auf eine beachtliche Liste von One-Night-Stands und darf sogar mit zwei Männern gleichzeitig. All diese Begegnungen sind natürlich körperlich jedes Mal eine Erfüllung. Diese Frau ist das weibliche Pendant eines egoistischen Machos. Das Vokabular ist so plump wie Telefonsexhotline-Werbespots im Vergleich zum "Playboy". Eine Feministin würde solche Gedanken hinter jeder Männerstirn vermuten. Doch auch von einer Frau niedergeschrieben, sind diese weder auf- noch erregend. Sprachlich auf der Tiefe der Zeit wird dieses Werk wohl bald in Vergessenheit geraten. (Christine Koblitz) Buch-Tipp: |
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