Bühne
Neun Jugendliche vom Freedom Theatre Jenin gastierten im Dschungel Wien im Rahmen des Festivals Salam Orient 2009 und brachten durch eine Tanz-Perfomance Geschichten aus ihrem Leben auf die Bühne. Im Anschluss daran wurde zu einer Diskussion zum Thema "Jugend in Krisenregionen" gebeten.
Realistischer Darstellungswillen mit minutiösen Schilderungen des Alltags der Familie Pinneberg zeichnet den Roman von Hans Fallada aus. Ein Stück Literaturgeschichte und zugleich ein Psychogramm, das nun wieder einmal auf die Theaterbühne gebracht wird.
Da haben sich die Frauen- und Herrenschaften vom Schauspielhaus Wien zum Gaudium des Publikums wieder allerhand einfallen lassen. Regisseur Simon Solberg nahm nämlich einige wenige Ingredienzen vom epischen Opus "Argonautika" von Apollonios Rhodios und machte daraus eine (für das Publikum vergnügliche) Reise zum Goldenen Vlies.
Kathrin Rögglas Sprachgewalt lässt Dramaturgenherzen schneller schlagen. Der Katastrophenjargon in Konjunktiv und indirekter Rede kalkuliert des Zuschauers Verwirrung mit ein. Wenn das Abgleiten der Aufmerksamkeit in die Resignation droht, setzt der Regisseur Lukas Bangerter im Schauspielhaus Wien auf Bürogymnastik, Kaffeeautomatenballett oder Cha-Cha-Cha-Einlagen zur Auflockerung.
"Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder!", ruft ein Kind nach der Vorstellung von "Über Morgen" im Dschungel Wien den Schauspielern zu. Und genau das ist es, was das junge und erwachsene Publikum sich wünscht, die Geschichte noch einmal erzählt zu bekommen. Und noch einmal. Und noch einmal.
Im Salon 5 kennt man sich mittlerweile mit dramatisierter Prosa aus. Sowohl Kehlmanns "Ich und Kaminski" als auch Joey Goebels "Vincent" haben dort schon Premiere gefeiert. Jetzt kam mit "Liebesgeschichte" von Franzobel - im Rahmen des Festivals "ZORN!" - ein weiterer Geniestreich hinzu.
Mit "L'ile de Tulipatan" und "Ba-ta-clan" startete die Wiener Kammeroper am 1. Oktober 2009 mit zwei rasanten, kurzweiligen, und zudem selten gezeigten Offenbachiaden in die neue Saison. Ein großer Abend für Menschen mit Humor. Man weiß ja: Manche haben ihn und manche haben ihn nötig.
"Nicht jedes Kind hat ein heiles Familienleben, [...] nicht jeder der seinen Wohnort verlässt, findet an einem neuen Ort einen schützenden Hafen an dem er sich zu Hause fühlen darf." Das sind die einleitenden Worte der Broschüre zum Szene Bunte Wähne Theaterfestival 2009 in Horn. Und in der Tat, treffender hätte man es für die internationale Produktion "Everything Falls Apart" nicht ausdrücken können.
Birgit Minichmayr wechselt oft die Perücke und ein Moderator betreibt Kindesbenutzung. "Struwwelpeter" im Burgtheater Wien. Eine Warnung.
Tödliche Langeweile überkommt einen 14-jährigen Jungen in den Sommerferien. Die drückende Hitze, die absolute Monotonie und dann ein Lebensverändernder Ausbruch. Was sich, von Daniel Kehlmann zu Papier gebracht, ganz spannend anhört, erfuhr eine eher enttäuschende Umsetzung.