molden_bubenliederIch habe Ernst Molden vor Jahren einmal live gesehen, und den Wiener Singer/Songwriter danach schnell abgehakt. Einer aus Wien, der Deutsch singt, sich selbst auf der Gitarre und Mundharmonika begleitet, und dabei Leonard Cohen genauso wie Bob Dylan oder Neil Young nacheifert, das kann doch nichts richtig Gutes sein, oder?

Doch die Zeiten ändern sich und wie das neue Album "Bubenlieder" beweist, bin ich mit meiner ersten Einschätzung ganz schön daneben gelegen. Ernst Molden schreibt tolle Songs und ist mittlerweile auch ein ausgezeichneter Gitarrist. Obwohl manche Text-Passagen ab und zu an die deutschen Pop-Melancholiker Element Of Crime erinnern, hat das meiste was Molden schreibt, schon ein ganz eigenständiges Profil. Seien es düstere Kriminal-Geschichten wie das Titelstück, ein treffendes Statement zum Sinn des Lebens ("Um Das") oder ein schönes Liebeslied ("Retour Vom Mond"). Die enorme Weiterentwicklung als Songschreiber und Musiker ist jedenfalls nicht zu überhören, zählt man noch die stimmige Produktion (Kalle Laar) sowie die solide Band (Stephan Stanzel, Heinz Kittner) hinzu, ist "Bubenlieder" sicherlich das beste Album, das Ernst Molden bis jetzt veröffentlicht hat. Toll, dass dieser Mann seine musikalische Vision so konsequent verfolgt, auf seine nächsten Projekte darf man schon gespannt sein.

P.S.: Als Beigabe zu "Bubenlieder" gibt es eine witzige Bonus-DVD, auf der Molden im wunderschönen Kritzendorf an der Donau Auskunft über sich und seine Songs gibt. (Robert Fischer)

Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Monkey Music/Universal (2007)

Link-Tipp:
www.ernstmolden.at