Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Eigenverlag/cdeal (2007)
Blues, Jazz und Rock’n’Roll, gewürzt mit einer ordentlichen Tracht Chanson, ist das musikalische Ausdrucksmittel für die balladesken Texte von Sängerin und Komponistin Dorle Schausbreitner. „Am Ende des Dorfes verdreckter Beton/wo der Putz von den Wänden fällt/Die Geschäfte, die haben sich wohl/nicht mehr gelohnt/und für Arbeit, da gab es kein Geld“, singt sie z.B. in der Eröffnungsnummer „Die Ballade vom Horst und dem alten Betonwerk“, die einem hervorragend ins Album reinzieht und gleich die gesamte Gefühlsbreite und Kompromisslosigkeit der Band darlegt. Neben der erwähnten Ballade ist sicherlich der satte gut achtminütige Blues „Mit einer Rose in der Hand“ der Höhepunkt des Albums, das mit klassen Saxofon- und E-Gitarren-Soli zu überzeugen weiß. Die Geschichten erzählen sozialgesellschaftlich relevante Themen, erzählt werden aber auch Situationsminiaturen in Dramaform – wie das Leben halt so spielt oder spielen könnte. Gesanglich und musikalisch eckt und kantet es dabei sehr ordentlich, das wohl polierte blieb zum Glück im Ansatz stecken. Die im Booklet abgedruckten Texte sind mehrheitlich übrigens so stark, dass sie auch ohne Musik bestehen, wobei die Formulierungen zum Teil recht unzeitgemäß anmuten, was dem Ganzen letzten Endes aber nur einen zusätzlichen positiven Kick versetzt. Tief reingehört in die 13 Lieder tritt einiges zutage, das man oft gerne immer wieder hören möchte. (Manfred Horak)
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