Musik:@@@@@
Klang:@@@@@
Label/Vertrieb: Concord/Universal (2006)
Kammermusikalischer Jazz
In der kammermusikalischen, von seiner Frau inspirierten, Besetzung fand John Patitucci sein Glück und wir finden in dieser Musik einen Quell der akustischen Freude - womit jedem geholfen wäre. Patitucci, der nach Gastpielen bei Stan Getz, Freddie Hubbard und Larry Carlton erst so richtig als Mitglied der Chic Corea Electric und der Akoustic Band bekannt wurde und der seit Jahren auch Mitglied der Wayne Shorter Band ist, liefert mit "Line by Line" eine kleine Perle des kammermusikalischen Jazz unter eigenem Namen ab.
Der inspirierende Einfluss seiner Frau, der Cellistin Sachi Patitucci, ist wohl auch ausschlaggebend für die musikalische Performance. Sanft und leise, bisweilen fast mystisch klingt es, was John Patitucci da gemeinsam mit Adam Rogers an der Gitarre, Brian Blade am Schlagzeug, Chris Potter am Tenorsaxofon, Richard Rood, Elizabeth Kim-Dutton, Lawrence Dutton an de Violinen, Jeremy McCoy am Doublebass und Sachi Patitucci am Cello, inszeniert.
Es sind die unterschiedlichsten Besetzungen, die der CD ihren Reiz verleihen. Von seiner jazzigen Seite zeigt er sich vor allem in den Stücken "The Root", "Circular", "Dry September" und Thelonious Monks "Evidence", die er mit seinem neuen Trio mit Gitarrist Adam Rogers und Drummer Brian Blade aufgenommen hat, und bei den drei Nummern "Agitato", "Folklore" und "Line By Line", in denen sich sich zu dem Trio außerdem noch der Tenorsaxophonist Chris Potter gesellt. Manuel de Fallas "Nana" wiederum trägt Patitucci im akustischen Duo mit Gitarrist Rogers vor, den gospeligen Spiritual "Jesus Is On The Mainline" und sein "Tone Poem" als Solist.
Die klassische Seite von John Patitucci offenbart sich in den Stücken in denen das Streichquintett den Grundton angibt. Patitucci selbst ist hier nicht nur am Kontrabass, sondern auch an der Gitarre zu hören. Gemeinsam mit dem Streichensemble interpretiert der Bassist "Theme And Variations For 6-String Bass And Strings" - ein Stück, das er 1994 als Auftragskomposition für das italienische Kammerorchester Suono e Oltre geschrieben hat (und das nun erstmals den Weg auf einen Tonträger fand), sowie das etwas mystische klingende "Incarnation" und "Soaring". (akro)