baker_ginger_in_africa

Regie: Toni Palmer
Label/Vetrieb: eagle vision/Edel

Musik: @@@@@ Bild: @@@
Klang: @@ (Mono)
Inhalt: @@@@@@

 



Der gottbegnadete Schlagzeuger Ginger Baker, neben Eric Clapton und Jack Bruce Mitglied der ersten Supergruppe "Cream" die für Hits wie "White Room", "Sunshine of your love", "N.S.U." und "I feel free" verantwortlich zeichneten fuhr 1971 nach Afrika, nach Nigeria. Begleitet wurde er von Toni Palmer, der in späteren Jahren als Regisseur - er drehte unter anderem "Die Geliebte des französischen Leutnants" - von sich reden machte. Ginger Baker wollte afrikanische Rhythmen erforschen und erlernen, und wo kann man etwas besser lernen als an seinem Ursprungsort? Auch die Abenteuerlust spielte mit und Ginger Baker wählte nicht das komfortable Flugzeug, um an das Ziel seiner Wünsche zu gelangen, sondern kaufte sich einen Range Rover und durchquerte auf dem Weg nach Nigeria mit diesem Fahrzeug die Sahara. Ganz ohne Probleme ging die Reise fast erwartungsgemäß nicht vonstatten. In Niger landete die Reisegesellschaft sogar im Gefängnis. Diese Sequenz ist der Vollständigeit halber als Trickfilm im Streifen inkludiert.

Mit sonorer Stimme erzählt Ginger Baker im Off was so alles passierte und vor allem der viele Sand in der Wüste faszinierte ihn gar heftig. In Nigeria angekommen traf er dann den damals noch relativ unbekannten Fela Anikulapo Kuti der mit seiner Band "Africa 70" im "Shrine" in Lagos legendäre Konzerte gab. Toni Palmer setzte Ausschnitte eines dieser Konzerte ins Bild und schuf damit ein historisches Dokument der afrikanischen Musik der frühen 1970er Jahre.

Die mitgefilmten Sessions, die Ginger Baker mit afrikanischen Musikern abzog, sind ein faszinierendes und packendes Beispiel für die musikalische und vor allem für die rhythmische Freiheit, die damals in Nigeria, noch lange vor den grausamen Militärdiktaturen, herrschte. Die Bilder fangen die pure Lebenslust ein und die Musik brodelt und pulsiert, sie strömt wie flüssige Lava und ist von einer extrem mitreißenden Intensität. Leider wurde damals alles nur in Mono aufgenommen, der Qualität der Musik konnte der nur mäßige Ton allerdings keinen Schaden zufügen.
Kurzum: Hier entstand ein musikhistorisches Dokument von großen Wert, ungeachtet der Tonqualität. (akro)