Ein spannungsgeladenes Debütalbum.
Musik: @@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Couch Records (2006)
Neuer Stoff für die Clubs? Ja, aber. Auf seinem Debüt „Audioexile“ mischt Richter feine Elektro-Beats mit handgemachtem Pop und Funk, das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen. „Schuld“ daran ist neben einer gut sortierten elterlichen Plattensammlung (u.a. Pink Floyd, Stevie Wonder, The Beatles) vor allem der japanische Komponist und Keyboard-Pionier Isao Tomita, dessen Werk einen jungen Wiener dazu inspiriert, sich einen „Roland Alpha Juno 2 Synthesizer“ unter den Weihnachtsbaum legen zu lassen. Das nun vorliegende Debütalbum ist gleichermaßen Groove wie Chill-Out verpflichtet. Gegensätze, die sich anziehen. Depeche Mode vs. Filmmusik. Akustik-Gitarre vs. Vocoder. 1980er Jahre vs. 2006. Gekonnt integriert Richter die verschiedenen Einflüsse, kombiniert rein instrumentale Tracks mit mehr song-orientiertem Material („Hurt“), und hält so die die Spannung bis zum Schluss aufrecht.
Stilistisch zwischen den Stühlen, doch voller faszinierender Facetten und von Multi-Instrumentalist Richter fast im Alleingang eingespielt, gewinnt „Audioexile“ mit jedem zusätzlichen Hör-Durchlauf an Intensität und Tiefe. So gesehen also sicher nicht das typische Club-Album, vielleicht gerade aber deswegen ein sehr interessantes Erstlingswerk. (Robert Fischer)
Live-Tipp:
CD-Präsentation am 3.11.2006 im Porgy & Bess