Traditionelle Seemannslieder für eine moderne Zeit.
Piratenwitze und Seemannsgarn Produzent Hal Willner ist DER Mann für besondere Gelegenheiten. Der 49-jährige US-Amerikaner, der in den letzten 25 Jahren schon einige musikalische hervorragende All-Star Tribute-Alben (u.a. für Walt Disney, Kurt Weill, Charles Minus oder Leonard Cohen) zusammengestellt hat, präsentiert jetzt ein prall gefülltes Doppelalbum mit traditionellen Seemannsliedern. Auch die beiden CDs namens „Rogue’s Gallery“, die lose mit dem zweiten Teil des „Fluch der Karibik“-Films verbunden sind (Hauptdarsteller Johnny Depp ist unter dem Pseudonym „Jack Shit“ auf einigen Tracks auch als Musiker zu hören), haben wieder eine illustre Schar berühmter Musiker aus Pop, Rock und Folk an Bord. Die versammelten Aufnahmen sind allesamt erstklassig. Neben bekannten Namen wie Richard Thompson, Nick Cave, Rufus Wainwright, Sting und Lou Reed, gibt es unter den 43 Tracks auch einige Geheimtipps wie Mary Margaret O’Hara, Van Dyke Parks oder Jolie Holland zu entdecken. Zudem offenbart das umfangreiche Booklet der CD schaurige Details über die Ursprünge der Songs. So geht es z.B. in „Little Boy Billee“ darum, dass es bis ins Jahr 1885 zum Seerecht gehörte bzw. legal war, bei einem Notfall oder Schiffbruch als Notproviant den Schiffsjungen zu verspeisen (!). Sicher kein Album, das man auf einem Schiff - äh, in einem Zug durchhört, dazu ist die Menge der versammelten Tracks einfach zu groß, aber für einen stürmischen, verregneten Abend ist „Rogue’s Gallery“ der ideale Begleiter. Inklusive einer großen Schale Tee mit Rum! (Robert Fischer )
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