Neue Rockhelden oder lauer Aufguß?
Musik: 4 Sterne
Klang: 4 Sterne
Label/Vertrieb: Modular People/Universal (2006)
Wolfmother kommen eigentlich aus dem sonnigen Australien. Da
würde man doch eher chillige Strandmusik erwarten, doch ihre Musik klingt eher
wie eine Mischung aus klassischem britischem Rock und ein bisschen Black
Sabbath. Vor allem stimmlich sind große Ähnlichkeiten zu Fledermausmann Ozzy
Osbourne zu erkennen.
Und im Großen und Ganzen machen die drei Jungs, die man rein optisch eher für Surferboys halten würde, nicht viel anders als die Rockhelden der 1970er Jahre. Größter Unterschied ist natürlich, dass alles wesentlich frischer und zeitgerechter klingt.
"Für mich klingen Wolfmother nach einer Mischung aus der Verspieltheit von Earth, Wind & Fire und der Intensität von Black Flag - es ist irgendwie manisch und doch konsequent", erklärt Sänger Andrew die Musik seiner Band.
Und in diesem Sinne kreischt sich die CD durch ihre 13 Nummern, garniert mit wilden Gitarren und eben jener osbournigen Stimme, die das Publikum schon vor rund 30 Jahren regelmäßig zum Ausrasten brachte. Die drei Jungs (Andrew Stockdale – Gesang/Gitarre, Chris Ross – Bass, Myles Heskett – Schlagzeug) verstehen es aber mindestens ebenso gut, ihren Fans bei den Konzerten einzuheizen.
Im Jahr 2004 startete Wolfmother durch. Das australische Label Modular People, das unter anderem schon mit den Yeah, Yeah, Yeahs gearbeitet hat, wird auf sie aufmerksam und sie unterschreiben einen Vertrag. Mit dem Starproduzenten Dave Sardy (RHCP, Dandy Warhols) geht es weiter an die Spitze. Tja, und da stehen sie jetzt mit ihrem ersten selbstbetitelten Album, dass absolut keine schlechte Figur macht.
Sowohl für Fans des momentan sowieso schwer angesagten Brit-Rock als auch für die etwas reifere Generation, die schon zu Black Sabbath und Co das Tanzbein schwangen. (Daniel Krondraf)