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fatima_spar_liveDie große Verzwirbelung einer großartigen Band aus Österreich.

 







"Glaubt nur ja nicht, ihr seid bei einem Jazzkonzert!" Als Fatima Spar zwischen zwei Liedern diese Bemerkung fallen ließ, war es bereits zu spät, denn die Freedom Fries sind da längst schon eingetaucht in die Verzwirbelung von Jazz aus den frühen Jahren und moderner Folklore. Satchmo tauchte dabei genauso auf wie the yellow basket von Ella F., Charleston-Verschnitte und generell der Sound aus jener Zeit bevor alles den Bach runter ging in der amerikanischen Depression. Fatima Spar & Die Freedom Fries bestätigen eins ums andere Mal, dass sie hierzulande zu einer Fixgröße gewachsen sind, aber noch lange nicht am Ende des Weges – sprich, am Zenit – angekommen sind, denn dafür ist die Band noch viel zu jung. Es sollte noch einiges zu erwarten sein, auch angesichts des hervorragenden Albums "Zirzop". Aus diesem Album stammten auch die meisten an diesem Abend des 5. 10. 2006 dargebotenen Lieder in der Szene Wien. Besonders auffällig das hinreißende „Candy Shop“, das vergnügliche „W“, das entliebte „Joseph Joseph“, sowie, das ist allerdings nicht am Album, das wahnwitzige „Airport“. Die Band, hervorragend eingestellt und spielwütig, war so gut wie immer auf gleicher Höhe, spielte sich die Soli zu und warf mit den elegantesten Verrenkungen um sich. Die Sängerin fühlt sich in diesem Amalgam sichtlich wohl und sprüht vor Herz und Können. Ihr Gesang schwankt zwischen Sinnlichkeit und Traurigkeit, Übermut und Wagnis. Eine wunderbare Live-Band mit solidem Repertoire, irgendwo angesiedelt zwischen türkischer Folklore und amerikanischem Jazz, das auf verruchte wie leiwande Melodien mit krassen Tempi und interessanten Texten setzt. (Manfred Horak; Foto: Rainer Amler)

Link-Tipps:
CD-Kritik Zirzop
Konzert-Kritik Fatima Spar bei Balkan Fever
Webseite von Fatima Spar & Die Freedom Fries