Musik zur Schärfung der Sinne.
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Wahrheit und Ideologie: @@@@@@
Label/Vertrieb: Universal (2006)
Meist greift Jazz auf Folk, auf Volxmusik, auf tradierte Melodien,
auf Gelerntes und auf Verschwiegenes zurück, die Traditon wird
hochgehalten und im Spiegel der Zeit neu interpretiert. Meist muss der
Konsument fühlen was und wie es "damals" war, aber eben meist und nicht
immer.
Ist der p.t. Konsument auch des Lesens kundig, dann kann er in den Booklets auch viel erfahren, selbst so altbekannte Tatsachen wie den Völkermord an den Armeniern, auch wenn diese Tatsache durch menschenverachtende Zitate untermauert wird.
Nein, es ist nicht egal was die Musik uns sagen will, es ist nicht egal, was die Musik uns sagen kann. Musik war von jeher ein Ausdrucksmittel und sie war immer ein Zeugnis der Kultur. Bei dieser Aussage ist es ausnahmsweise egal, um welche Kultur es sich handelt. Bei "Arahet" handelt es sich also um Musik aus und über Armenien und es tut gut Musik zu hören, die sich nicht um eine Aussage drückt sondern die Tatsachen beim Namen nennt.
Wolfgang Puschnig, Ali Gaggl, Juan Carlos Sungurlian, Karen Asatrian, Wolfram Abt, Isamael Barrios und Reinhardt Winkler zeichnen für dieses Stück Vergangenheitsbewältigung verantwortlich und sie tun es in einer wunderollen Art und Weise. Uns allen ist klar, dass Musik, und sei sie noch so gut, die Welt nicht verändern kann und begangenes Unrecht nicht wieder gut zu machen ist, aber sie kann, so ist es zu hoffen, die Welt zumindest ein wenig besser machen und unseren Blick schärfen. Den Musikern gelang beides in nahezu perfekter Weise. Die Klänge berühren und machen einem sensibel, sie ent- und verführen und sie zeigen auf was Aufzuzeigen ist. Denken und hören können oft Eins sein. (akro)