mit den Schlagworten:

costa_gal_teaserGal Costa – Interpreta Caetano Veloso
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Universal (2006)

Gilberto Gil – O Sol De Oslo
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Act/Ixthuluh (Wiederveröffentlichung 2006)


Antonio Porto – Nomade

Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Atlas Music (2006)

GAL COSTA, eine der renommiertesten Sängerinnen Brasiliens, zollt auf Ihrem neuen Album Singer/Songwriter Caetano Veloso Tribut, mit dem sie schon seit dem Beginn ihrer Karriere in den späten 1960er Jahren sehr erfolgreich zusammenarbeitete. Caetano Veloso hat viele von Costa´s zahlreichen Hits komponiert, auf zwei CD´s versammelt das Doppelalbum „Interpreta Caetano Veloso“ nun die 36 besten Cuts dieser fast schon 40-Jahre währenden Kollaboration. Gal Costa startete Ihre Karriere 1967 inmitten der „Tropicalismo“-Bewegung und hat im Laufe der Jcosta_gal_interpreta_caetano_velosoahre immer wieder Stücke von anderen Brasil-Stars wie Tom Jobin, Gilberto Gil, Jorge Ben oder eben Caetano Veloso zu Hits gemacht. Das neue Album unterstreicht noch einmal die Ausnahmestellung der mittlerweile 61-jährigen Vokalistin. Ihre enorm wandlungsfähige Stimme, die abwechselnd sanft oder angriffslustig, bissig oder verführerisch, süß oder schneidend klingt, streichelt sanft über die Seele und macht den Alltag vergessen.

Ebenfalls einer aus der „alten Garde“ ist der Sänger und Gitarrist GILBERTO GIL, ganz nebenbei auch der Kulturminister in der aktuellen Regierung von Präsident „Lula“ Da Silva. Gilberto Gil ist eingil_gilberto_o_sol_de_oslo wahrer Superstar – seit er 1965 Berufsmusiker wurde, hat er mehr als 30 Alben produziert, die sich millionenfach verkauften. Gil wurde u. a. mit 11 goldenen Schallplatten und fünf Platin-Schallplatten ausgezeichnet, daneben hat er mit vielen brasilianischen und internationalen Künstlern zusammengearbeitet, darunter João Gilberto, Stevie Wonder oder Jimmy Cliff. „O Sol De Oslo“ entstand in Norwegen, wiederum unter Mithilfe namhafter Kollegen wie der Sängerin Marlui Miranda, Avant-Garde Jazzer Bugge Wesseltoft oder dem indischen Percussionisten Trilok Gurtu. Nachdem der Sänger aus Salvador früher sehr starkes Interesse für seine afrobrasilianischen Wurzeln zeigte, und versuchte diese in umfassende Pop-Fusionen einzuarbeiten, ist es nun die Elektronik, die es Gilberto Gil angetan hat. Unter Mithilfe von Produzent Rodolfo Stroeter (früher Kopf der Band Pau Brasil) entstand ein luftiger World-Music Eintopf mit zarten Elektronik-Tupfern, der es auch noch passabel zuwege bringt, das Tanzbein zucken zu lassen.

Zu guter letzt ein „new kid on the block“, der aufs Neue beweist, dass das Reservoir an außergewöhnliporto_antonio_nomadech talentierten Musikern aus Brasilien anscheinend unerschöpflich ist. ANTONIO PORTO war in den letzten Jahren als Begleitmusiker für Timna Brauer u. Eli Meiri sowie Hubert von Goisern tätig, jetzt veröffentlicht der Sänger, Komponist und Multi-Instrumentalist sein beeindruckendes Solo-Debüt „NOMADE“. Man kann dieses Album gut als persönliches Reisetagebuch verstehen, beginnend mit den ersten Karriere-Schritten von Antonio Porto in Brasilien, über dessen musikalische Weiterbildung in Europa bzw. Wien (neben den oben erwähnten auch bei Celia Mara, Alegre Correa, und Otto Lechner), bis zu ausgedehnten Tourneen mit Hubert von Goisern nach Ägypten, Kap Verde, Senegal, Mali und Burkina Faso. Auf „Nomade“ präsentiert sich ein gereifter Künstler, der es perfekt versteht, die gesammelten Eindrücke ineinander fließen zu lassen, und zusätzlich seine handwerkliche Klasse noch dadurch ausspielt, dass er alle Instrumente auf „Nomade“ selbst eingespielt hat. Als kleiner Gag singt Antonio Porto auf dem Song „Der Diab“ auch noch wienerisch! Was will man mehr? (Robert Fischer)

PS: Bei Gilberto Gil's Album handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung mit zwei Bonus-Tracks.