mit den Schlagworten:

tool_10000_daysMusik: @@@@
Klang: @@@@@

Label/Vertrieb: Sony BMG (2006)
 

Die südkalifornischen Kreativhirne rund um Sänger Maynard James – sie waren Headliner vom Nova Rock Festival 2006 im Burgenland (und genau hier geht es auch mit einem Klick zur Nova Rock-Kritik) - veröffentlichten rechtzeitig zu Tourbeginn ein neues Album.

Die Band bietet neben einem äußerst originell gestalteten CD-Case Progressive-Rock wie man ihn bereits seit Jahren von Tool gewöhnt ist.
So düster wie es das CD-Cover auf den ersten Blick vermuten lässt, kommt der Sound des neuen Werkes gar nicht herüber. Auch langsamere, nachdenklich stimmende Nummern haben ihren Platz gefunden. Überhaupt konzentrierte man sich offenbar auf saubere Gitarrenklänge und mitreißende Drums. Schon ab Nummer 3 lässt der anfänglich aufgebaute Schwung deutlich nach und driftet ein wenig ins mystische ab, bedingt durch gut platzierte Hintergrundgeräusche. Gut, Tool mögen nicht die Ersten sein, die sich solcher Stilmittel bedienen, aber eben jene Geräusche sind geschickt platziert und tragen sehr zum gesamten Soundambiente bei.

Später zieht die CD wieder ein wenig an, doch der treibende Sound, der den Anfang machte wird nicht mehr erreicht. Ob das so gewollt war oder nicht sei einmal dahingestellt. Unerwartete Meditationsgesänge und der Einsatz rhythmischer Schlaginstrumente, die an Bands wie Soulfly erinnern, tun hierzu ihr Übriges. Ein aufwändig gestaltetes CD-Case inklusive integrierter 3D Brille und einer Menge psychedelisch angehauchter Bilder ist auf jeden Fall erwähnenswert. Die ansonsten sehr dunkel gehaltene Hülle beweist mit diesem kleinen Gimmick, das man sich bei Tool Gedanken gemacht hat, wie man den geneigten Fan bei Laune halten kann. Fazit: Ein gut durchdachtes, verspieltes und sauber produziertes Album, bei dem auch die kreativen Ideen nicht zu kurz kommen. (Daniel Krondraf)