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sambasunda_rahwanas_cryMusik: @@@@
Klang: @@@@@

Label/Vertrieb: network/ Ixthuluh (2006)

Indonesien ist weit weg, bestenfalls bekannt als Urlaubsdestination für wohlbetuchte Mitbürger. Indonesien ist aber auch ein Schmelztiegel von Kulturen, Religionen und Musik(en). SambaSunda sind lokale Heroen, in einem Staat mit mehr als 240 Millionen Einwohnern. Eine Aussage nicht ganz ohne Bedeutung.

Weit entfernt von „Sunda Pop“, dem Pop entgeht man nirgendwo, und doch nahe dem Mainstream-Ohr, schaffen es die Mitglieder von SambaSunda traditionelles Liedgut und überlieferte Rhythmik mit modernen Einflüssen zu verbinden. Die Besetzung der Truppe sprengt jeden Rahmen. Hier ist nicht nur ein klassisches Gamelanorchester am Werken, hier sind auch die Einflüsse aus Afrika an der Djembe und die amerikanisch/europäischen Einflüsse spür- und hörbar.
Im Sinne der Musik wird auf nichts verzichtet was gut ist. Was woanders oft als aufgesetzter Crossover klingt tönt auf dieser CD wie eine gewachsenes Konstrukt. Die Gegensätze verschwimmen, ergänzen einander und urplötzlich klingt das Gamelanorchster mit poppigen Einflüssen so wie wir es schon immer schon hören wollten. Und trotz all dem werden keine Zugeständnisse gemacht. Es ist und bleibt traditionelle Musik, eben zeitgemäß interpretiert.
Take Nummer 5, „Banon Dari“ oder „die Prinzessin“, hat ganz einfach das Zeug, ein Dance Floor Hit zu werden. Eine direkt vom Ohr ins Herz und von da in die Beine zu gehende Melodie mit einem wunderschönen Chor und der darüber gelegten Stimme der charismatischen Sängerin Rita Tila tun das ihrige um die Nummer zu gewaltigen Höhen zu führen.
Sufis, Muslime, Christen und Animisten reichen sich hier die Hände. Vergesst die diversen Religionen als das Opium für das Volk, widmet euch vielmehr der Musik als weltumspannendes Faktum des Verstehens. (akro)