Musik: @@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: PG Records/Sounddesign (2006)
Wolfgang Bräuer, Namensgeber des Trios, stammt aus Tirol, an und für sich keine Sensation, stammen doch viele Mitbürger aus Tirol, man denke nur an Andreas Hofer oder an Edith Hauswurz, die kennen sie, geneigter Leser zwar nicht, aber ich kenne sie. Tut aber genau gar nix zur Sache. Zur Sache, nämlich der vorliegenden CD, tut viel mehr das musikalische und da tut sich was tun. „Mander s isch Zeit“. Zeit für das Wolfgang Bräuer Trio.
Stellen wir eine Frage an den Anfang unserer Überlegungen: „Ist Wolfgang Bräuer das gebirgige Alter Ego von John Abercrombie oder klingt er nur bisweilen so?“. „Nein, ist er nicht!“ Punkt. Er ist ein Mensch, der sich seine sechssaitige Genialität erarbeitet hat und der nun seine Finger tanzen lässt wenn ihm danach ist, seine Genialität uns zu Gehör zu bringen. Was bei John Abercrombie bisweilen in Beliebighaftigkeit und Meinstreamkompatibilität ausartet kommt hier mit dem gebührlichen Ernst aus den Boxen.
Es tönt ganz einfach eine wunderherrliche Frische von den Saiten und auch die Sideman, Thomas Froschauer am Schlagzeug und Josef Wagner am Bass tragen das ihre dazu bei. Sie sind nicht nur Begleiter und rhythmische Unterstützer von Wolfgang Bräuer an der Gitarre, sie sind auch aktiv an der Gestaltung der wohl tönenden Kompositionen beteiligt.
Wolfgang Bräuer hat mit seinem Trio etwas zu sagen und er sagt es unverblümt.
Hier herrscht die ungebremste Spielfreude und ich prophezeie dem Trio eine große Zukunft. (akro)