Pearl Jam. Was soll man zu dieser Band, einer der absoluten Größen des Grunge, überhaupt noch sagen? Was KANN man noch sagen? Die Mannen rund um Sänger Eddie Vedder haben nun ihr achtes reguläres Album auf den Markt gebracht und es sicherheitshalber auch gleich nach sich selbst benannt. Pearl Jam. Die Band, das Album.
Vier lange Jahre sind bereits vergangen, seit die letzte verbliebene große Seattleband ihr letztes Studioalbum („Riot Act“; 2002; Epic/Sony BMG) produziert hat, welches auch gleichzeitig das finale Projekt mit dem langjährigen Labelpartner Epic darstellte. Im Jahr 2004 folgte schließlich der Wechsel zu „J-Records“, dem Label von Musikbusiness-Legende und Springsteen-Entdecker Clive Davis. Erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ein neuer Tonträger der 5er-Truppe, mit eingängigem, typischem Grunge, auch wenn die Musik selbst für eingefleischte Fans teilweise nicht gleich aufs erste Hinhören eindeutig als Pearl Jam zu identifizieren sein mag. Der beste Beweis ist hier wohl die sechste Nummer des Albums mit dem klingenden Namen „Parachutes“, die auf den diversen Musiksendern bereits heftig rotiert.
Bei der Namensgebung der Songs scheint die depressive Seattle-Grunge-Stimmung deutlich durch. Titel wie „Life wasted“, „Gone“ oder auch die erste Singleauskopplung „World die Suicide“ lassen auf eine eher gedämpfte Stimmungslage der Songwriter schließen. Allerdings kommt die Musik bei Weitem nicht so gedrückt daher, wie man angesichts solcher Titel vermuten könnte. Wäre für Pearl Jam auch irgendwie eigenartig. Hervorstechende Ausnahme ist die bereits erwähnte Nummer „Gone“, bei der es tatsächlich etwas ruhiger zur Sache geht, was allerdings ein Wir-nicken-im-Takt-und-sind-trotzdem-happy-Gefühl nicht ausschließt.
Insgesamt ist das vorliegende Werk jedem Grunge-Fan wärmstens zu empfehlen. Schon alleine deswegen, weil Pearl Jam einfach in keinem gut sortierten Plattenregal fehlen darf. Für all jene die diese Band bisher nicht kannten ist das namenlose Album sicherlich ein guter Einstieg in die Pearl Jam Fankarriere. Möglich, dass die Mannen aus dem Nordwesten Amerikas schon ein oder zwei bessere Alben auf die Beine gestellt haben, allerdings gibt es an dieser gut gemachten CD nur sehr wenig auszusetzen. Gewohnte Kost, hohes Level. //
Text: Daniel Krondraf
CD-Tipp:
Pearl Jam: Pearl Jam
Musik: @@@@@1/2
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: J-Records/Sony BMG (2006)