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julia-siedl-minisaw-attackDie Pianistin und Komponistin Julia Siedl lacht zurecht vom Cover herab. Mit "Minisawattack" gelang ihr nämlich ein großes erstes Album unter ihrem Namen, oder, wie es in einer Konzertvorankündigung einmal so treffend hieß: Sophisticated Jazz am Puls der Zeit.

 

Good Vibes und jede Menge frische Jazz-Sounds dominieren das Album, das gleich mal mit einem hervorragenden Opener aufwartet. Auf "India" breitet sich in knapp 8 ½ Minuten eine intensive wie melodiöse Grundstimmung aus, der man kaum entkommen vermag. Mit Herwig Gradischnig (Saxofone, Flöte), Uli Langthaler (Kontrabass) und Klemens Marktl (Schlagzeug) stehen der Pianistin zudem drei Spitzen-Jazzer zur Seite, die, im Verbund mit Siedl, ein homogenes Spiel aufziehen, dass es nur so eine Freude ist, hört z.B. mal ins Titelstück rein, wie da zusammengespielt wird. Virtuose Leichtigkeit vom Feinsten. Brasilianische Rhythmen kommen im Laufe des Albums übrigens genauso vor ("Mystery of M") wie auch ein vergnüglicher Versuch den Spirit von Dave Brubeck einzufangen ("Nice Try") vorkommt. Dieser "Nice Try" ist aber noch viel mehr als ein "weiterer netter Versuch", hier beweist Siedl, dass sie bereits jetzt die Reife einer großen Komponistin erlangt hat. Ein echtes Herzstück. Fad wird es einem mit dem Album aber soundso nie, "123" ist ein ebenso feines Statement aus Österreichs Gegenwarts-Jazz wie "Miss IG", "Underwater Journey", die drei Interludes und das wunderbare "A Question", das als Ausklang des Albums dient. Verdient Respekt und viele Käufer. (Manfred Horak)

CD-Tipp:
Julia Siedl Quartet: Minisawattack
Musik: @@@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Barnette Records (2011)


Link-Tipp:
HP von Julia Siedl