Seit den 1990er Jahren hat die Gruppe um Frontsängerin Skin nicht nachgelassen. Das Beben, das Skunk Anansie auf ihrer Wonderlustre Tour in der Großen Freiheit 36 in Hamburg verursachten, sucht seines Gleichen.
Die Vorgruppe gehörte leider eher zur null-acht-fünfzehn Rockbandfraktion. Mit langen fettigen Haaren und Hosenträgern versuchten die Jungs von The Virginmarys alternative Klischees bestmöglich zu erfüllen. Ihre Musik kam dann eher unausgegoren, schrammelig und ansonsten etwas fad daher. Die geduldig wartenden Skunk Anansie Fans ließen sich jedoch nicht beirren und spendeten fleißig Applaus. Die Große Freiheit 36 ist die perfekte Kulisse für eine Band wie Skunk Anansie. Die Atmosphäre, die hier entstehen kann, ist nahezu intim. Selbst diejenigen, die nur noch einen Platz auf der Galerie ergattern konnten, sind nah an der Bühne. Der ideale Raum für Skin, Cass, Ace und Mark Richardson, um sich so richtig auszutoben. Intensiv suchte Skin den Kontakt zum Publikum, ging sogar aufrecht und dabei weiter singend über die Hände ihrer begeisterten Fans. Sechzehn Jahre sind seit dem ersten Skunk Anansie Album "Paranoid & Sunburnt" inzwischen vergangen. Ihre Texte sind auch heute noch, vier Alben und eine Trennung später, stark politisch aufgeladen. Energetisch performte Skin (Deborah Anne Dyer) auf dem Hamburger Kiez sowohl alte, als auch brandneue feministische und antirassistische Texte. Die 2001 getrennte und 2009 endlich wiedervereinte Band hat im September 2010 mit "Wonderlustre" ihr erstes neues Album nach zehn Jahren herausgebracht. Ein musikalischer Hochgenuss, der nicht nur rockig ist, sondern äußerst vielfältig. (Katharina Fischer)
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