Mit "Letter from Mongolia" von Sedaa und "Humbling Tides" von Yann Tambour alias Stranded Horse liegen zwei World Beat Alben vor, die in kongenialer Weise traditionelle Elemente mit der Musikgegenwart in Einklang bringt.
Letter from Mongolia
Das persische Wort für 'Stimme' haben Sedaa als Bandname gewählt. Perfekt, steht die Stimme doch im Zentrum des Geschehens. Wie der CD-Titel nahe legt wird zudem die traditionelle mongolische Hausmusik gepflegt, dies in Verbindung mit der orientalischen Musik. Wer nun an fade Folklorik denkt, liegt vollkommen falsch, denn Sedaa begeistert mit orchestralen mongolischen Untertongesängen und mit dem Kehlgesang "Hömii". Mit ihren uralten Instrumenten der Nomaden plus Gitarre und pulsierenden Rhythmusgeflechten klingt das auf wundersame Weise nicht alt, sondern innovativ.
Humbling Tides
Die westafrikanische Mandinka-Tradition und zeitgenössischer Neo-Folk wiederum findet Eingang bei Yann Tambour alias Stranded Horse. Die fragilen Songs, gespielt auf Kora bzw. Gitarre, fließen sanft dahin und entladen ihren Zauber indem Tambour auf Entschleunigung setzt. Gleich der Eingangssong "And The Shoreline It Withdrew With Anger" gibt die Richtung vor - exzeptioneller Mystik-Folk mit schön verwobenen Melodien, einem Nick Drake bisweilen näher als Paul Simon, mit dem der Brite verglichen wird. (Manfred Horak)
Sedaa: Letter from Mongolia
Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Brokensilence/Hoanzl (2011)
Stranded Horse: Humbling Tides
Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Rough Trade/Hoanzl (2011)