Alben wie dieses werfen durchaus die Frage auf ob Qualität nach oben hin begrenzt ist und lassen zudem keinen Zweifel aufkommen, dass Abdullah Ibn Buhaina alias Art Blakey und seine Jazz Messengers zu den genialsten Jazz-Bands aller Zeiten gehörte.
Sein Schlagzeugspiel ist unverkennbar, war ein einziger Vitalstoß geprägt von Funk und Soul, umgesetzt mit enormem Drive, einem einzigen losmarschieren. So wie er Rhythmen spielt, wurde einmal über ihn gesagt, hat es keiner vor ihm getan. Es ist wie Zauber in den Ohren, in den Knochen. Drive, Swing, Kraft, Macht und Aufregung in Reinkultur. Egal, ob der einleitende Titel-Track oder sein "Freedom Monday", das ist die Keimzelle der Gegenwartskraft im Jazz des Jahres 1965. Gemeinsam mit Lee Morgan (tr), Freddie Hubbard (tr), Lucky Thompson (sax), John Hicks (piano) und Victor Sproles (bass) wurden auf "Soul Finger" die unglaublichsten Grooves gespielt ohne auf die Melodien zu vergessen. Man kann es nur noch erahnen, vermutlich aber spielten die Jazz Messengers so ziemlich alles an die Wand, was in diesen Jahren sonst noch in diesem Bereich zu hören war (ausgenommen vielleicht Cannonball Adderley; denn immerhin war es auch das Jahr von Joe Zawinuls "Mercy, Mercy, Mercy!"). Art Blakey: Der Heavyweight Champion Drummer of the World und the most exciting percussionist in modern jazz. Wer seine Musik noch nicht kennt sollte dieses Versäumnis schnellstens nachholen. (Manfred Horak)
CD-Tipp:
Art Blakey and the Jazz Messengers – Soul Finger
Musik: @@@@@@
Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb: Verve/Universal (1965; ReRelease 2009)