Von 1928 bis zu seinem Tod 1970 war der Alt-Saxofonist John Cornelius Hodges als Musiker beim Duke Ellington Orchester tätig; ausgenommen einer Unterbrechung zwischen 1951 und 1955 - in dieser Zeit entstand u. a. auch "Used to be Duke". Hier ist er ohne Ellington, dafür aber mit John Coltrane zu hören.
Tony Bennett bezeichnete Hodges einmal als "den besten Sänger der Welt", andere meinten, dass er der Perfektion am nächsten kam und die Verkörperung des Saxofonspiels darstellte. Duke Ellington selbst nannte ihn den "Urheber eines Tons, dessen Schönheit einem Tränen in die Augen trieb", und: "Was er zu sagen hat, sagt er auf seinem Horn, das ist es. Er sagt es in seiner Sprache, aus seiner Sicht; das ist echtes Künstlertum." Elf Stücke vereint das Album zu einer wahrgewordenen Homogenität, aufgenommen in nur zwei Sommertagen im Jahr 1954. Eigenes wie der Titeltrack und "Sweet As Bear Meat", Standards wie "Smoke Gets In Your Eyes" und "If You Were Mine", sowie ein Ellington-Stück ("Warm Valley") wechseln einander ab, eigentlich müßig zu sagen, dass es triumphal umgesetzt wurde. Neben Piano, Bass und Drums gibt es rund um John Coltrane ein Sextett an Bläsern zu hören, wobei die Balladen (die ursprüngliche B-Seite der Vinyl-Platte) vom Charakter her einem Medley gleichen, da sie von der Abfolge fast ineinander gehen. Dank der Originals-Serie von Verve wurde dieses Schmuckstück wieder ausgegraben. Glanzvoll ist dabei nicht nur die Musik, sondern auch das HiFi-Erlebnis als solches. Für Musik-Genießer mit guten Anlagen unverzichtbar. (Manfred Horak)
CD-Tipp:
Johnny Hodges and his Orchestra – Used to be Duke
Musik: @@@@@@
Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb: Verve/Universal (1954; ReRelease 2009)