Mächtig Groove-orientiert und nur selten im Swing beheimatet stellt sich mit Esperanza Spalding hierzulande eine junge Bassistin vor, die in Übersee und Asien bereits große Begeisterung auslöst.
Ihre renommierten Kollegen Pat Metheny, Joe Lovano, Charlie Haden, Patti Austin und
Michel Camilo sind sich einig: Esperanza Spalding ist eine einzigartige Begabung
mit unglaublichem Charisma. Ihre aktuelle CD mit dem schlichten Titel
"Esperanza" bringt zwölf vielfältige Erstaunlichkeiten zu Gehör irgendwo
zwischen Jazz, Soul, Funk und Rock, die fast durchgängig begeistern, da sich die
Komponistin, Bassistin und Sängerin nie zwischen den Stühlen verheddert, sondern
es immer schafft ihre eigene Signatur in die Lieder und in ihre Arrangements zu
verweben. Am besten kommt ihre Stimmungswelt in den zwei Liedern "She got to
you" und "If that's true" rüber, in denen der großartige Donald Harrison am
Alt-Saxofon mit dabei ist. Da baut sich eine unglaubliche Sound-Landschaft auf
mit den schönsten Jazz-Farben, die man sich nur vorstellen kann. Schön, einfach
schön, ist auch ihr Gesang, da sehr vielfältig, mal zart tändelnd, mal sehr
wuchtig, und so gut wie immer mit viel Soul, auch wenn man Esperanza Spalding nicht
unbedingt als klassische Soul-Sängerin orten kann. Ihre Texte handeln von Liebe
in all ihren Gefühlsprägungen, schrammen dabei aber meistens an diversen
Klischeegrenzen vorbei. Feines Album, die Weichen werden vielleicht später mal
neu gestellt, die Voraussetzungen dafür hat sie. (Manfred Horak)
CD-Tipp: |
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