Der englische Singer-/Songwriter Cat Stevens alias Yusuf Islam zählte zu jenen Musikern, welche das Segment der (spät)pubertierenden erfolgreich bedienten. Innerhalb der Musikgeschichte bezieht der nach der "Majikat"-Tournee zum Islam Konvertierte jedoch längst einen kauzigen Status mit kaum nachhaltiger Wirkung.
Einerseits schuf er mit Liedern wie "Moonshadow" Großartiges, andererseits staubt, trant und kitscht es in seinem Oeuvre gewaltig. Einerseits steht er und sein Gesamtwerk für Frieden und Toleranz, andererseits hört man seine starken Lieder "Father and Son" nur noch als Teekessel-Song, bzw. "Lady D'Arbanville" als Brachial-Komik-Lied von Otto Waalkes. Mit letzterem sind Grimasse betreffend übrigens durchaus Ähnlichkeiten bemerkbar, was auf der mit Liebe zum Detail hervorragend gestalteten DVD in manchen Szenen für (ungewollte) Heiterkeit sorgt. Das mit allem Schnick-Schnack und Tricks bestens gefilmte Live-Konzert ist aber nur die Oberfläche, der Appetithappen. Das bei weitem reizvollere an "Majikat" ist das dreigeteilte Interview. Yusuf Islam erzählt in lockerer Atmosphäre und blickt zurück wie für ihn aufgrund von The Beatles und Bob Dylan alles begann bis hin zur späteren Paradoxie zwischen seiner gefundenen Spiritualität und seinem Musiker-Dasein als Dollar-Millionär. Er gibt Auskunft über das Zustandekommen seiner Alben, wie er zum jeweiligen Album-Titel kam und natürlich steht auch sein spiritueller Zugang und religiöse Leidenschaft einen großen Teil des Interviews ein. Bestechend und sympathisch. (Manfred Horak)
DVD-Tipp:
Cat Stevens - Majikat
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Musik: @@@
Klang: @@@
Film & Material: @@@@@
Extras: @@@@@
Label/Vertrieb: Eagle Vision/Edel