jaeger_jillWas tun, um eine unumkehrbare Klimakatastrophe zu verhindern, die laut jüngsten Berichten von Financial Times Deutschland basierend auf einen bisher unveröffentlichten dritten Teil des Weltklimaberichts von Klimaexperten der Vereinten Nationen ab dem Jahr 2020 in Kraft tritt?


 


2020 ist Schluss mit lustig

Anleitungen dazu finden sich im Buch „Was verträgt unsere Erde noch? – Wege in die Nachhaltigkeit“ von Jill Jäger, ihres Zeichens Senior Researcher am Sustainable Europe Research Institute (SERI) in Wien. Sie erklärt in dieser spannenden wie bedrückenden, aber auch grundoptimistischen (schließlich darf man ja noch weiterhin grundsätzlich an die Vernunft der Menschheit glauben) Lektüre in leicht verständlicher Sprache das komplexe System Erde und welche langfristigen Folgen das Eingreifen des Menschen in die Abläufe der Natur bewirkt. Jill Jäger beschreibt dabei Schlüsselbegriffe wie „Der globale Umweltraum“, „Ökologische Rucksäcke“ und „Der ökologische Fußabdruck“, denkt immer ganzheitlich und gibt Beispiele, wie wir dieser Drohung, dass im Jahr 2020 Schluss mit lustig ist, entgehen können. Ökoeffizienz ist z.B. ein solcher Schlüssel, also (u.a.) materialeffiziente Produktion wie „Kühlen mit der Hitze der Sonne“ bis hin zu „Car Sharing“ und „Leasing von Chemikalien“. 

Global denken – lokal handeln

Damit wir auch nach dem Jahr 2020 kraftvoll in einen Apfel beißen können braucht es generell ein wirtschaftliches Umdenken und somit faire Spielregeln in der Weltwirtschaft. Nachhaltigkeit, so schreibt Jill Jäger, wird allein mit Effizienzgewinnen und technischen Innovationen nicht erreichbar sein. Wohlhabende Gesellschaften müssen sich begrenzen, denn ohne Einschränkung können die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig nicht erhalten werden, denn, so schreibt sie, der globale Wandel (nicht zu verwechseln mit Klimawandel; Globaler Wandel ist viel mehr als das) hat ein Ausmaß erreicht, das die Grundlage des Lebens auf der Erde bedroht. Konkrete Maßnahmen sind also notwendig, und da beginnen aber auch schon die ersten Schwierigkeiten, denn sobald es um Details der Umsetzung geht, ist es vorbei mit der Einigkeit. Dabei, so Jäger, gäbe es die Potenziale zur substanziellen Verringerung des Ressourcenverbrauchs, ohne dass gleichzeitig unser Wohlstand reduziert wird, Stichwort Suffizienzstrategie. „Was verträgt unsere Erde noch?“ ist das erste Buch in der zwölfbändigen Reihe vom „Forum für Verantwortung“. Ein kluges Buch, das hoffentlich möglichst vielen Menschen den Kick zum Umdenken gibt. (Manfred Horak) 

Buch-Tipp:
Jill Jäger - Was verträgt unsere Erde noch?
@@@@@@
Fischer Verlag (2007)
232 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-596-17270-2

Film-Tipps:
Über Wasser (hier geht es mit einem Klick zur Filmkritik)
An Inconvenient Truth (hier geht es zur Filmseite)

Link-Tipps:
Live Earth - Al Gore bittet zur Selbstrettung
Berechnung des ökologischen Fußabdrucks (Wie viel Fläche brauchen wir?)