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bodo_hell_foto_s_hauserWenn Worte auf Töne treffen.

 

Klangkaskaden und Wortwasserfälle verflochten sich zu einer subtil inszenierten Performance im Lieferhof der Sammlung Essl. Der Wortakrobat und Teilzeitalmbewirtschafter Bodo Hell, die Literatin Lisa Spalt, der Komponist Clemens Gadenstätter und der Gitarrist Jürgen Ruck gingen mit Worten und Tönen aufeinander zu, um sich in eben diesem Tempo wieder von einander zu entfernen. Für die Installation zeichnete Christoph Theiler verantworlich, die Regie oblag Renate Pitroff (sie war auch Teil der munteren Worte).

Verstehen der Männer der Frauen Worte und Töne

Geschlechtsspezifische Worthülsen, pseudovorgefertigtes Erkennen des Gegenübers beinhaltend, oszillierten durch den Raum, die elektronisch generierten Klänge von Clemes Gadenstatter übertönten den verbalen Geschlechterkampf oder hoben Wortcollagen hoch in andere Spähren, dynamische Klangwellen passten sich den Worten an.
Wenn die Gegenpole Mann und Frau schwiegen, übernahm Jürgen Ruck an der Gitarre das Wort und den Ton. Groteske Alltagsminiaturen entlockte er den Saiten und mit einer Stimme, die sich in der Nähe des Rap bewegte, formte er aus den Worten und Tönen kleine Tonskulpturen, die auch außerhalb des Kontexts Bestand haben/hatten.

Das Ambiente des kahlen und kühlen Lieferhofs der Sammlung Essl unterstrich die implizierte Entfernung der Geschlechter auf das nachdrücklichste und hinterliess einen noch lange nachhallenden Eindruck. (akro; Foto: S. Hauser)