Wolfgang Kiechl; Changeover

Der Jurist und Weinjournalist Wolfgang Kiechl im Interview über sein literarisches Erstlingswerk "Der süße Sturm“, erschienen im Verlag Changeover. Der Verlag wurde von Kulturwoche.at-Autorin Nadia Baha im Jahr 2020 gegründet.

Kulturwoche.at: Wie hat Ihre Beschäftigung mit Literatur begonnen und wie sind Sie
 selbst zum Schreiben gekommen?

Wolfgang Kiechl: Ich begann mit etwa 12 Jahren Literatur zu lesen und wollte auch ähnliches vollbringen. Mangels sonstiger künstlerischer Talente - zumindest wurden sie mir abgesprochen - wendete ich mich den Wörtern zu.


Sie haben schon Bücher über Wein geschrieben. Was ist der Unterschied beim Schreiben eines Sachbuches zum Schreiben eines Romans?

Wolfgang Kiechl: Ich war genauer gesagt lange Weinjournalist und schrieb auch die Kolumne Quintessenz für das mittlerweile aufgelassene wein.pur-Magazin. Dabei war ich auch Mitautor einiger Weinbücher. Fachartikel zu schreiben hat inhaltlich einen anderen Anspruch. Es geht darum, Fakten transparent und anschaulich zu machen. Bei einem Roman spielen die Fantasie und die Verwebung des Inhaltes mit der Sprache eine viel größere Rolle.

Wie haben Sie die Figuren und die Handlung entwickelt?

Wolfgang Kiechl: Ich hatte eine grobe Idee und Struktur im Kopf und ließ der Fantasie dann freien Lauf. Die Geschichte hat sich dann gewissermaßen verselbständigt und ich habe sie nur noch in Bahnen gelenkt.


Das Buch ist beim Verlag Changeover erschienen. Was können Sie über den von Nadia Baha gegründeten Verlag sagen?

Wolfgang Kiechl: Nadia Baha ist sehr vielseitig, engagiert und authentisch. Ihr Ziel ist es nicht, Gewinn zu maximieren, sondern etwas zu verändern. Das lebt sie selbst auch vor, wie z.B. mit veganer Ernährung und Buchdruck nach ökologischen Kriterien. Die Zusammenarbeit ist hervorragend.

Wie erleben Sie den Lockdown - die Buchpräsentation musste ja abgesagt werden?

Wolfgang Kiechl: Da könnte man vieles anmerken. Die Schließung von Museen und Veranstaltungen sind nicht evidenzbasiert. Statt der Präsentation planen wir 2021 eine Veranstaltung mit Diskussionen.



Kommt von Ihnen als nächstes wieder ein Buch über Wein?

Wolfgang Kiechl: Ich arbeite an einem philosophischen Manifest über Denkstrukturen und an einem Theaterstück aus der Sicht von Schweinen und Hilfsarbeitern in der Fleischindustrie: Im Schlachthof.



Und was ist Ihr Lieblingswein?

Wolfgang Kiechl: Da gäbe es ebenso sehr viel zu schreiben. Ich verknappe mich: Ein reifer Bordeaux, z.B. Margaux 1990. Als Journalist hatte ich die Chance solche Weine zu verkosten, ohne dafür viel Geld ausgeben zu müssen. //

Interview: Robert Fischer
Fotocollage: Changeover

Buch-Tipp:

Wolfgang Kiechl - Der süße Sturm
Verlag: Changeover (2020)

Gylaax Wolfgang Kiechl