"Johann Sebastian Bach trifft Friedrich den Großen am Abend der Aufklärung" lautet der Untertitel der vorliegenden Biografie des Journalisten James R. Gaines.
Eine Biografie über eine berühmte Persönlichkeit zu schreiben ist immer ein Wagnis. Tollkühn wird es, wenn jemand ein Buch über zwei historische Personen verfasst - in einem Buch. James R. Gaines geht das Wagnis ein und erzählt über zwei Menschen, die wie Tag und Nacht waren. Johann Sebastian Bach, ein tiefgläubiger Protestant mit göttlichem Talent und der spätere "Friedrich der Große", zynisch, machiavellisch, aber auch aufgeklärter Monarch. Die einzige Gemeinsamkeit ist die Liebe zur Musik - sie öffnet ein Fenster in die Seelen der beiden 'großen Männer'. Der Autor, selbst Musiker und Journalist, verknüpft beide Leben und schreibt eine Doppelbiografie, die eines musikalischen und eines militärischen Genies. Es ist aber auch der Roman über Kulturkonflikte zwischen Religion und Aufklärung, Glauben und Rationalismus. Das Buch selbst gleicht im Aufbau einer Fuge - meisterlich, virtuos, eine Fülle an Informationen wird geboten. Um sie alle zu behalten, müssten man mit Notizblock und Stift beim Lesen mitschreiben. Aber zum Glück gibt es im Anhang ein ausführliches Register und man erspart sich das Mitschreiben. Wer sich durch das eng beschriebene Werk liest, wird mit detailreichen Schilderungen und einer gigantischen Fülle an Wissen belohnt. (Nadia Baha)
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