"Studieren ist ein gutes Mittel um die Zeit totzuschlagen." Saya will mehr als NUR studieren - sie will richtig viel Spaß haben ... und diesen findet sie in Nachtclubs, bei Drogen und Alkohol und letztlich in einer Liebe, die aus Abhängigkeit besteht.
Saya hat das Gefühl nicht zu leben. Ihr Leben besteht aus Langeweile. Sie wohnt bei ihrer Mutter, der Vater hat die Familie schon vor langer Zeit verlassen, und diese tut alles um ihre Tochter zu einer gut ausgebildeten Frau zu machen, die es einmal besser haben soll. Saya ihrerseits tut alles, um genau das nicht zu werden. Sie betrinkt sich regelmäßig, geht in Nachtklubs, flirtet und arbeitet schließlich auch in diversen Nachtclubs um ihr Taschengeld aufzubessern. Bei einem ihrer Nebenjobs trifft sie auf Takashi, einen Investmentbanker. Dieser beeindruckt sie mit Wissen und Intelligenz, aber auch mit Wärme. Trotz allem ist er Spieler und setzt sein Geld auf Pferde, Mahjong oder an der Börse. Bogey, wie sie ihn liebevoll nennt, ist um 15 Jahre älter, Saya verliebt sich und beginnt den sonst verwahrlosten Mann zu umsorgen. Sie ziehen zusammen. Saya kümmert sich um den Haushalt, kocht und füttert seine Katzen. Für ihre Freundinnen hat sie keine Zeit mehr, sie lässt sich die Haare wachsen, da Takashi findet, ordentliche Frauen haben lange Haare. Schließlich hört sie ganz auf auszugehen, da sich das für eine "Hausfrau" nicht gehört. Sie lebt von Bogeys Geld, und wenn er keines hat, unterstützt sie ihn dabei mit dem wenigen um die Runden zu kommen. Sie leiht ihm Geld, bekommt es nie zurück und gemeinsam trinken sie billigen Whiskey, um nicht hungrig zu sein. Eine tiefe Abhängigkeit entwickelt sich. Bogey unterhält auch Beziehungen mit anderen Frauen, und obwohl sich Saya dessen bewusst ist, bleibt sie bei ihm. Sie leidet, sie langweilt sich und gibt sich schließlich selbst auf. Ihr letzter Rettungsversuch ist Bogey zu heiraten. Als auch dieser Schritt nicht dazu führt ihn enger an sie zu binden, flüchtet sie mit einem neuen Liebhaber, der eigentlich nichts von ihr wissen will nach New York. Dort beginnt sie ein neues Leben mit einem neuen Job. Der Roman von Rika Yokomori bedient sich einer nüchternen Sprache, so als hätte auch die Protagonistin keine Ahnung davon, wie sie sich tatsächlich fühlt oder wer sie ist. Durch diese Distanz ist es allerdings schwer mit den Figuren tatsächlich in Verbindung zu treten, sie bleiben auf einer oberflächlichen Basis. Leere Hüllen die mit Klischeesätzen, wie "Mir ist langweilig" oder "das hätte wirklich Spaß gemacht...", gefüllt werden. Leider erfährt der Leser aber nie, was denn diese Langeweile gerade ausmacht oder worin der Spaß bestanden hätte. Die Figuren bedienen sich äußerer Rollen und Statussymbole, so ist Bogey ein 40-jähriger grau melierter Mann mit einem dicken, weichen Bauch und Anzug, Saya, eine junge hübsche und oberflächliche 18-jährige, die aber überraschenderweise an einer Frauenuniversität fertig studiert. Selten wird erwähnt, dass sie überhaupt zur Uni geht. Von Prüfungen ist nie die Rede, wohl aber vom Abschluss, der ihr schließlich nichts bringt. Ein leichter Unterhaltungsroman mit einem schweren Thema der seine Längen hat... (suja)
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