Julian Schuttings Bücher sind kein Spaziergang, selbst wenn sie Titel wie "Auf der Wanderschaft. Über das Vergnügen am Gehen" tragen. Mit diesem Wissen klappt man also das dünne Bändchen auf und beginnt zu lesen.
Die Sprachlandschaft, die man betritt ist dicht und man muss sich erst einen Weg durch das Geäst bahnen. Beim Lesen des Buches sollte man sich auf keinen Fall in Eile befinden. Es ist mehr Meditation und Kontemplation, dennoch wird man nicht in einen entspannten Zustand versetzt, ist doch Schuttings Sprache dafür bekannt mehr Hochseilkletterakt als gemütlicher Waldweg zu sein. Vielleicht wäre es sogar am Besten das Buch auf der eigenen Wanderschaft zu lesen, nach jeder Seite einen genüsslichen Blick in die Landschaft zu machen und die frische Luft einzuatmen. Dieses Buch ist einfach - vielleicht nicht einfach zu lesen - aber doch von einer Schlichtheit, die zu Schutting passt. Da sind keine Satzschnörksel und aufpolierte Phrasen. Hier wird viel wahrgenommen und auf besondere Weise wiedergegeben, was "Auf der Wanderschaft. Über das Vergnügen am Gehen" zu einem unaufdringlichen Preisen der Natur und dem Bewegen in ihr macht. (Nadia Baha)
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