Der 2011 verstorbene Sänger, Schauspieler und Geschichtenerzähler veröffentlichte 2009 mit "Ludwig Hirsch liest Weihnachtsgeschichten" sein erstes Hörbuch, einer gelungenen Sammlung aus prosaischen Kurzgeschichten der weihnachtlichen Art.
"Das große Geheimnis ist", verriet mir Ludwig Hirsch im Interview, "man muss die Geschichten so lesen, als hätte man sie selbst erfunden, dann greift es beim Publikum." Es sind Geschichten zum Träumen, zum Staunen und zum Lächeln, die Ludwig Hirsch erzählt - z.B. wie sich das Christkind das Bein gebrochen hat, was der Bär auf dem Försterball macht, er liest Weihnachtsgeschichten über Eisblumen, Engel auf dem Dach, über den allerkleinsten Tannenbaum und er erzählt die Geschichte von "Stille Nacht - Heilige Nacht" (mit dem Gastsängerchor der Wiener Sängerknaben). Das alles und noch viel mehr in seiner wunderbar sonoren Erzählstimme, dazwischen sorgen eingeschobene (improvisierte) Preludien vom Barockgitarristen Pierre Pitzl für eine wohltuende Stimmung. Was weitestgehend fehlt sind schwarzhumorige Weihnachtsgeschichten der bösen Art, ausgesucht hat Hirsch, der Berge von Weihnachtsbüchern durchackerte, letzten Endes solche Geschichten, die dem friedlichen Charakter des Christenfestes entsprechen und vor allem solche, die, wie er sagte, ihm "ein bisserl angesprungen sind". Gut auch, dass Ludwig Hirsch Kurzgeschichten auswählte und nicht eine längere CD-füllende Weihnachtsgeschichte, denn so kann man sich das Ganze Häppchenweise zu Gemüte führen, und so bleibt es auch angenehm kurzweilig. (Manfred Horak)
CD-Tipp:
Ludwig Hirsch liest Weihnachtsgeschichten
Bewertung: @@@@@
Label/Vertrieb: Amadeo/Universal (2009)