Briefe offenbaren Liebe, aber auch Leid. Jason F. Wright, in der Übersetzung von Marie Rahn, hat mit "Die Mittwochsbriefe" einen berührenden Familienroman geschrieben, der in der Zeit springt und dadurch Verstorbene lebendig erhält. Von Theresa Steininger.
Jack und Laurel - ihre große Liebesgeschichte bestimmt Jason F. Wrights Buch, und das, obwohl sie auf den ersten paar Seiten sterben. Gemeinsam mit den drei Kindern macht sich der Leser auf die Spuren der beiden: mittels Briefen, die Jack Laurel jeden Mittwoch geschrieben hat. In diesen geht es mal um Banalitäten, mal um Streit, mal um Erlebnisse mit den noch kleinen Kindern, mehrmals aber auch um ein großes Geheimnis, das auch das Leben in der Gegenwart, eben das der Kinder, aus der Bahn wirft. Und dieses ist, wie man in der Parallelhandlung erfährt, sowieso nicht das stabilste: ein Sohn floh vor der Justiz für Jahre nach Brasilien, die Tochter trauert als Polizistin ihrer nicht durchgesetzten künstlerischen Karriere nach, der zweite Sohn kämpft um ein Adoptivkind. Die Stimmung zwischen den dreien ist anfangs gespannt, schön ist zu lesen, wie die Briefe der Eltern und die gemeinsamen Erinnerungen sie näher zu einander bringen. "Die Mittwochsbriefe" ist nicht das anspruchsvollste Buch, jedoch eine herzerwärmende, charmant verfasste Geschichte von partnerschaftlicher Liebe, Elternliebe und Geschwisterbeziehungen. Ein verregneter Nachmittag lässt sich mit diesem rührenden Buch sicherlich versüßen. (Theresa Steininger) Buch-Tipp: |
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