Wie weit muss sich eine Person verstellen, um eine Karriere als Pop-Super-Star angehen zu können? Wie blond müssen dabei die Haare sein, welche Farbe müssen die Fingernägel haben und in welchen Geschäften sollte man einkaufen? Diese und weitere existenzielle Fragen stellt sich Pop-Sternchen und Möchtegern-Superstar Wonder Blake im Roman von Rachel Cohn.
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"Nach dem vierten Song brauchte ich dringend eine Pause", steht auf Seite 167, und um bis dahin zu kommen, braucht man gute Nerven und einen anpassungsfähigen Humor. In "Wonder Blake Superstar", dem Jugendroman von Rachel Cohn steht der Traum Pop-Prinzessin zu werden im Zentrum, die Nachfolge von Madonna, Kylie Minogue, Britney Spears anzutreten, oder zumindest für ein paar Musik-Biz-Momente in deren Nähe rücken zu können. Am Anfang der Geschichte waren die B-Kidz-Stars, eine zusammengewürfelte Band aus einer dieser üblen wie üblichen Casting-Shows, aus der in Folge zwei Bandmitglieder tatsächlich den Sprung schafften, eine (die talentierteste) wurde Gesangslehrerin, und eine – die Schwester von Wonder Blake – starb bei einem Autounfall. Wonder Blake lebt in Cape Cod (New England), geht dort auch zur High School und arbeitet nebenbei bei Dairy Queen. Dort, laut singend im Glauben alleine zu sein, entdeckt sie ein einflussreicher Produzent, der kurzerhand beschließt sie zu Demo-Aufnahmen einzuladen. Zum Pop-Star-Glamour war es da nicht mehr weit, und gemeinsam mit Kayla – der angesagtesten [freilich fiktiven; Anm.] Pop-Prinzessin überhaupt, die sie als Support auf die Tour mitnimmt, stieg sie auch recht prompt zur Nummer Eins auf, der Abstieg folgte ebenso rasch, Stichwort Eintagsfliege, Neuorientierung inklusive. Mit einigermaßen literarischem Talent und mit deutlich mehr Mut hätte aus "Wonder Blake Superstar" ein interessanter Roman werden können, Ansätze dazu sind durchaus vorhanden, nur leider konzentriert sich Rachel Cohn - neben der Liebesgeschichte - zu sehr auf die Aspekte wie die Beschreibung von Shopping-Ausflügen, die Einladung zur erfolgreichsten Talk-Show und allerlei anderen Kuriositäten. Kritisch? Nicht wirklich. Oberflächlich? Absolut. So wie halt eben Jugend-Romane für Teenie-Mädchen sein sollen. Oder? (Manfred Horak) Buch-Tipp: |
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