Wann haben die Beatles Ihr letztes öffentliches Konzert gespielt? Enthält der Song "Lucy In The Sky With Diamonds" wirklich eine versteckte Botschaft über die Droge LSD? Und wer sind die ominösen Background-Sängerinnen, die auf "Across the Universe" zu hören sind? (*)
Das Beatles Lexikon von Rainer Bratfisch gibt Antworten auf all diese Fragen und natürlich noch vielen mehr.
Wem solche Fragen keine Ruhe lassen, dem sei das Beatles-Lexikon von Rainer Bratfisch empfohlen, das gerade in einer erweiterten Ausgabe als Taschenbuch wieder veröffentlicht wird. Auf 700 Seiten wird zwischen den Stichworten "Abbey Road" und "Zapple Records" alles Wissenswerte bezüglich der Fab Four in leicht lesbarer Form versammelt, außerdem wurde der Taschenbuch-Ausgabe noch ein zusätzlicher Bildteil mit Fotos vom Auftritt der Beatles in München 1966 hinzugefügt. Dass den vier Beatles Paul McCartney, John Lennon, George Harrison, Ringo Starr ein ganzes Lexikon alleine gewidmet wird, ist vor dem Hintergrund, dass Sie nicht nur die Rockmusik, sondern ein kleines Stück auch die Gesellschaft Ihrer Zeit revolutioniert haben (so Herausgeber Rainer Bratfisch im Vorwort), nur recht und billig.
Trotzdem lässt die Recherche manchmal etwas zu wünschen übrig. Während man einerseits alle wichtigen Informationen - von ihren Songs und Platten, über ihre Frauen und Kinder, bis hin zu Freunden und Idolen - problemlos findet, sind manche Einträge im Lexikon unvollständig oder gar nicht vorhanden. So fehlt z.B. ein Eintrag über die Travelling Wilburys, das All-Star Projekt von George Harrison, Bob Dylan, Roy Orbison, Tom Petty und Jeff Lynne aus 1988, deren wieder veröffentlichte Debüt-CD erst kürzlich wieder die Hitparaden stürmte, komplett. In ganz wenigen Fällen sind die Angaben auch einfach falsch. "Fly On The Wall" auf der Bonus-CD der Neuausgabe von Let It Be (2003) ist, wie im Lexikon steht, kein zusätzlicher Beatles-Song, sondern eine Collage von den Originalbändern der Aufnahme-Sessions zu diesem Album, bei der man u. a. die Dialoge zwischen den Songs hören kann. Zur Verteidigung des Autors muss aber erwähnt werden, dass es natürlich anhand der Fülle des Materials über die Beatles schon mal passieren kann, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Insgesamt ist das Beatles-Lexikon auf jeden Fall eine Empfehlung wert, über den einen oder anderen kleinen Fehler muss man hier einfach hinwegsehen. (Robert Fischer)
(*) Am 29. August 1966 in San Francisco. Nein. Die Background-Vocals singen die beiden Fans Lizzie Bravo und Gayleen Pease, die man einfach von den Stufen des Apple-Gebäudes ins Studio geholt hatte.
Buch-Tipp:
Rainer Bratfisch (Hg.) - Das Beatles Lexikon
Bewertung: @@@
Schwarzkopf & Schwarzkopf (2007)
Erweiterte Taschenbuch-Neuausgabe
Broschiert, 701 Seiten
ISBN-10: 3896027018
ISBN-13: 978-3896027016