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Wenn Ihn die Liebe trifft, Sie fällt und die Andere nichts davon weiß. - Nein, es geht nicht um die glamouröse Produktion „Ich bin die Andere“ - es geht um eine der vielen kleinen Geschichten davor. Eine Regisseurin schafft aus einer wahren Begebenheit aus Frankreich ein reales Märchen in einer dörflichen Gegend in Ostdeutschland.

Wenn's passiert

Ein Liebesfilm – so heißt der Untertitel, und so geschieht es den drei unschuldigen Protagonisten - samt ihrem Umfeld. Unverhofft verändern sich ihre Verhältnisse, alles stellt sich auf den Kopf, wird anders, weil sich etwas Neues eingestellt hat. Eine Liebesgeschichte. Eine neue Begegnung findet statt. Sie schmälert nicht das, was war, und doch ist plötzlich alles anders. Eine Geschichte, wie wir sie schon so oft gesehen, vielleicht auch öfters selbst erlebt haben. Den Darstellern passiert sie im doppelten Sinne: neu ist der Partner in der Geschichte, und neu ist überhaupt die Filmschauspielerei.

Natürlichkeit

Valeska Grisebach hat sich für ihre filmische Umsetzung einer wahren Geschichte, die ihr in Frankreich erzählt wurde, nach langer Suche für die Arbeit mit nicht professionellen sehnsucht06sehnsucht04Schauspielern entschieden. Erreicht hat sie damit eine große Zärtlichkeit, die der Film ausstrahlt. Ein unschuldiger, sanfter und sehr natürlicher Umgang miteinander, ganz ungekünstelt, obwohl es künstlich hergestellte Szenen sind. Die Handlung war immer klar. An der Umsetzung wurde gemeinsam mit den Schauspielern gearbeitet. Heraus kommt ein Film, der den Zuschauer über weite Strecken 'mitfiebern' lässt - wie beim ersten Mal.

Handwerk

Die sensible Kameraführung von Bernhard Keller, unterstützt von der wunderbaren Montage von Bettina Böhler, Valeska Grisebach und Natali Barrey, konzentrieren sich in den Bildern auf Ella, die junge Frau die zuhause bleibt, gespielt von Ilka Welz, und auf lange handwerkliche Tätigkeiten des Karosserie-Mechanikers, Andreas Müller, in der Rolle von Markus. Die Feuerwehrfestgesellschaft der Umgebung feiert für den Film wie sie immer feiert. Das Publikum nimmt Teil an einer herzerfrischenden offenen Atmosphäre, an einem sehnsuchtsvollen Tanz des Hauptdarstellers zu "Feel" von Robbie Williams: "I got so much life running through my veins", wird da gesungen, was zu einer Liebesnacht mit der Kellnerin Rose, gespielt von Anett Dornbach, führt. Die Kamera beobachtet ein Familienleben beim Grillen. Ständig bewegt sich der Film zwischen einem scheinbaren Dokumentarfilm und einem auf die Spitze getriebenen Melodram.

sehnsucht09sehnsucht07Kindermund

 Ein Film über die großen Momente in einem einfachen Leben sollte es sein: man ist glücklich verliebt, man verliebt sich neu, man kann nicht alles haben. "Ich liebe dich. - Du bist so weit weg." Man sucht einen Ausweg. Und manchem bleibt nur noch einer. "Was passiert wenn du tot bist?", fragt der Neffe. "Das ist traurig für die Leute, die dich gerne haben", sagt der Schütze. Zum Glück führt nicht immer alles zum gewünschten Ziel. Schön auch das Ende, nach dem Motto: „Kindermund tut Wahrheit kund“. Denn: „Keiner weiß eben nichts Genaues nicht.“ (Stephanie Lang)

SEHNSUCHT - Ein Liebesfilm.
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Mit: Andreas Müller, Ilka Welz, Anett Dornbusch, u.a.
Buch und Regie: Valeska Grisebach.
Kamera: Bernhard Keller.
Szenenbild: Beatrice Schultz.
Kostümbild: Birte Meesmann.
Montage: Bettina Böhler, Valeska Grisebach, Natali Barrey.
Leitung Casting / Recherche: Christiane Lilge, Hannah Marquardt.
Ton: Raimund von Scheibner, Oliver Göbel.
Koproduzent: David Groenewold.
Produzent: Peter Rommel.
Eine Produktion von Rommel Film und GFP Medienfonds in Koproduktion mit ZDF und 3sat.
Im Verleih der Piffl Medien (D) bzw. Filmladen (A).

Link-Tipp:
Interview zum Film Sehnsucht