Im Oktober 2006 traf sich Stephanie Lang mit der Regisseurin Valeska Grisebach zu ihrem neuen Film “Sehnsucht”. Es wurde vorsichtig gefragt, ob auch ihre beiden Hauptdarsteller, der hauptberufliche Schlosser Andreas Müller, und die in Berlin arbeitende Ilka Welz als Interviewpartner für Kulturwoche.at interessant wären. Selbstredend. Das Gespräch fand schlussendlich am Morgen vor der Premiere bei der Viennale 06 in einem Hotelzimmer in Wien statt. Leider konnten wir dieses Interview aufgrund mangelnder Tonqualität nicht audiomäßig als Podcast verwenden, weil: es wurde zu viel gelacht – schön und doch schade.
Kulturwoche.at: Willkommen in Wien und herzlichen Dank für diesen schönen Film. Ich fand ihr habt - äh, darf ich Euch duzen?
Valeska Grisebach: Ja, bitte!
Kulturwoche.at: Ich fand, ihr habt so eine Ruhe mitgebracht. Es war ein unglaublich schöner Ansatz. Trotzdem habe ich Fragen. Die Regie, der Schnitt, die Kamera, die Geschichte – alles war hoch professionell, daher die nahe liegende Frage: Warum war es für Dich so wichtig mit Laien zu arbeiten, bzw. sie dafür zu suchen – oder sagen wir Anfänger, weil, was ja nicht ist, kann ja noch werden - wenn ihr überhaupt eine Schauspielkarriere anstrebt? Aber das frage ich euch dann noch später.
Valeska Grisebach: Ich glaube, dass Film ein sehr offenes und freies Medium ist, gerade in der Wahl seiner Darsteller. Also wenn man allein an John Wayne denkt, oder Lino Ventura – an die prominenten 'Laien' der Filmgeschichte. Das hat auch mit Lebenserfahrung oder Körperlichkeit zu tun, einem intuitiven Wissen, was die Kamera gierig aufsaugt und auch erzählt bekommen möchte. Das gibt so ein Geheimnis, was man gar nicht so in Worte fassen kann. Von daher gibt es natürlich 'den Anfänger'. Und manchmal ist das auch ein relativer Begriff. In dem Moment, wo wir uns entschieden haben miteinander zu arbeiten, hab ich gar nicht mehr darüber nachgedacht, “ist das jetzt ein Schauspieler oder ein Nicht-Schauspieler”? Es ging dann nur noch um gesunden Menschenverstand, und darum zu gucken, wie erzählen wir die Geschichte.
Auf der anderen Seite hat es natürlich schon Gründe und Gedanken dazu gegeben. Wir haben ja auch sehr vielschichtig gecastet. Auch professionelle Schauspieler. Ich hatte dann aber eben das Gefühl, dass es ja auch darum geht, dass in jedem Leben die melodramatische große Geste steckt. Und dass das halt nicht nur bestimmten Schichten oder Milieus vorbehalten ist. Um ein Bild dafür zu finden, dass jeder der Held einer Geschichte sein kann, und auch jeder der Hauptdarsteller seines eigenen Lebens ist – der Star - hatte ich das Gefühl, dass es interessant sein könnte, wenn Leute durch die Geschichte gehen, die man nicht von vorne herein mit Film und Fernsehen in Verbindung bringt. Das war so der Anfang, und dann geht es ums Casten und Kennenlernen, und plötzlich waren die Drei einfach richtig. Und sind auch für mich die Stars dieser Geschichte. Wobei noch eine Sache: für mich war schon interessant, dass man in Deutschland so stark auf das Thema reagiert, wobei sich das im Ausland doch sehr relativiert hat.
Kulturwoche.at: Wie war das für Euch – wie seid ihr auf die Idee gekommen zum Casting zu gehen?
Andreas Müller: Nicht ich bin auf die Idee gekommen – ich wurde angesprochen. Ich war auf einem Feuerwehrausscheid - Landesausscheid in Cottbus und da sind zwei junge Damen herumgerannt mit Zetteln in der Hand, auf der stand “wer Lust hat zum Casting zu gehen, der soll mal vorbei schauen.” Das war nur mal Neugierde, was passiert da überhaupt, was machen die? Dann sind wir hingefahren - mit einem Freund zusammen - ...
Valeska Grisebach: Wobei irgendwas schlummert schon in dir, weil das war für mich schon witzig – das Casting war ja unheimlich aufwendig, es wurden große und kleine Szenen probiert. 1. Runde, 2. Runde. Und Andreas wohnt ja knapp zwei Stunden von Berlin entfernt, und als ich das erstmal zu Andreas gefahren bin, da hab ich mich schon gefragt: Was denkt wohl dieser Mann, wenn er sich in sein Auto setzt und so zwei Stunden nach Berlin runter brettert, um sich in so einen Raum reinzusetzen, um mit fremden Frauen so komische Szenen zu probieren?
Andreas Müller: Nach dem zehnten Mal hab ich dann auch gedacht, “sagt jetzt mal irgendwann jemand, woran du bist?” Weil irgendwann muss ja mal Schluss sein.
Kulturwoche.at: Was hast Du gedacht im Auto?
Andreas Müller: Wer weiß was heute wieder passiert. - Irgendwann ist man einfach hingefahren - wie oft war ich da – ich weiß es nicht mehr. Irgendwann musste man einfach hin.
Kulturwoche.at: Wie war es für dich die verschiedenen Partnerinnen zu finden? Hattest Du irgendwelche Präferenzen? Man macht ein Casting mit irgendwelchen Kolleginnen, Frauen - das ist vielleicht der Punkt: jemand ist ein Kollege oder jemand ist eine Frau - von wegen Schauspieler oder Nicht-Schauspieler. Da ist es vielleicht spannend zu wissen, “die hat mir gefallen und die hat mir nicht so gefallen.”
Valeska Grisebach: Wobei wir darüber nicht viel gesprochen haben eigentlich.
Andreas Müller: (zu Ilka) Wir beide haben doch gar kein Casting zusammen gemacht, oder?!
Valeska Grisebach: Doch. Ihr habt eine Runde zusammen gemacht.
Andreas Müller: Ja?
Ilka Welz: Doch, wo wir so Bilder zusammen gemacht haben vor einer weißen Wand.
Andreas Müller: Ah, ja, stimmt.
Valeska Grisebach: Ilka ist erst sehr spät dazugekommen, aber das erzählt sie vielleicht am besten selber.
Ilka Welz: Damals hatte ich einen Freund gehabt und der wurde für die männliche Rolle zum Casting eingeladen, und ich bin als moralische Stütze mitgegangen. Und dann wurde ich auf einmal belagert, ob ich nicht auch an dem Casting teilnehmen will. Wo man dann so denkt, “Ne, das geht nicht, du hast Verpflichtungen, deine drei Schichten und so weiter. Das schaffst Du gar nicht, wann sollst du das machen?” Und Film und so, da ist man sowieso skeptisch, und ich bin raus gegangen und war schon auf dem Heimweg wieder. Und dann hat mein Freund gesagt, “dir kann doch nichts passieren, verlieren kannst nichts” - und dann bin ich wieder zurückgegangen - und es hat geklappt.
Valeska Grisebach: Und dann warst in der Misere.
Kulturwoche.at: Und wie war es, euch das erste Mal zu sehen? Habt ihr Muster angeschaut?
Ilka Welz: Wir haben während des Drehs gar nichts gesehen. Wir haben den Film das erste Mal bei der Berlinale gesehen, aber eigentlich richtig gesehen haben wir ihn bei der Team-Premiere. Weil, bei der Berlinale war man so aufgeregt mit dem ganzen Drumherum. Und man hat auch auf andere Sachen so geachtet. Ich hab zum Beispiel darauf geachtet, was Andreas und Anett eigentlich gemacht haben - weil da war ich ja nie mit dabei gewesen. Ich wusste nur wenig. Man hat sich auch unterhalten, aber was nun eigentlich dabei raus gekommen ist, ja - ...
Kulturwoche.at: Also ihr hattet kein Drehbuch, wo ihr wusstet was überall passiert? Habt ihr Text lernen müssen? Genaue Sätze?
Ilka Welz: Wenn, dann in Anlehnung. Man hat manche Sachen besprochen und dann sind Sätze gefallen, und dann hat man es aber auch noch anders probiert. Es hatte viel mit Probieren zu tun, gucken, ob es funktioniert.
Valeska Grisebach: Es gibt ein Drehbuch, wobei das Drehbuch immer so – ...
Andreas Müller: Das war flexibel.
Valeska Grisebach: Ich hab eine Scheu vor diesem auswendig lernen. Ich merke es an mir selber. Man testet ja an sich selber. Wenn ich anfange etwas auswendig zu lernen – manchmal verknotet es das Hirn. Und wenn man jetzt den Text liest und den Film sieht, dann sieht man - die Szenen sowieso, aber auch die Dialoge. Man sieht, dass es etwas miteinander zu tun hat. Aber ich fand schon gut, dass man sich immer wieder die Geschichte erzählt und dann auch einfach probiert, “funktioniert das, funktioniert das nicht? Was muss man daran noch verändern?” Und das war eine ganz praktikable Methode.
Kulturwoche.at: Wie war das für euch Szenen öfters zu wiederholen?
Ilka Welz: An eine Szene am Küchentisch erinnere ich mich, das war fürchterlich, das war wie Zähne ziehen. Weil Andreas sollte so einen Satz raus bringen – eigentlich total simpel, aber das war fürchterlich. Wo er dann gesagt hat, “Kann ich mir das nicht auf die Hand schreiben?” “Nein fällt aus, kommt nicht in Frage. “
Kulturwoche.at: War der Satz dann drin?
Andreas Müller: Ja.
Valeska Grisebach: Das war zum Beispiel ein geschriebener Dialog, wobei ihr den auch nie geschrieben gesehen habt. Und da ging es dann schon auch um so einzelne - das war dann auch wirklich Textarbeit. Das war - ...
Andreas Müller: Das war dann zu viel auch. Viel hinter einander...
Ilka Welz: Und bei manchen Sachen haben wir dann schon auch wiederholt. Aber auch anders wiederholt. Wo dann gesagt wurde: “Das machen wir jetzt nochmal, aber sagt das jetzt mal anders, oder nimm mal das Wort da raus”, oder den Satz umstellen.
Valeska Grisebach: Wie war das dann für euch? Wie fühlt man sich nach der 10. Wiederholung?
Ilka Welz: Tja.
Andreas Müller: Mh.
Kulturwoche.at: Leer?
Andreas Müller: Ja! Manche Tage waren schon extrem. Den ganzen Tag sitzt du am Küchentisch und abends fragst du dich: “Was hast du gesagt? Zwei Sätze. In 10 Stunden."
Kulturwoche.at: Wie ist es für euch, anderen Menschen zu erklären, was ihr da macht? Euren Freunden - euren Berufs-Kollegen.
Ilka Welz: Es kommt drauf an, was für Fragen kommen. Von wegen Laiendarsteller und nicht professionell usw. – da wird dann was reininterpretiert, was überhaupt nicht da ist. Das versucht man dann auszuräumen. Also das ist ne fiktive Geschichte, und das gibt es nicht wirklich – dieses Paar. Jedenfalls nicht uns beide.
Kulturwoche.at: Das ist allerdings so wie bei euren Schauspiel-Kollegen, die werden auch auf der Straße mit Herr Dr. Brinkmann, oder wie sie gerade heißen, angesprochen. Das hat also nichts damit zu tun.
Valeska Grisebach: Stimmt.
Kulturwoche.at: (zu Andreas) Hast du das Gefühl, du müsstest es rechtfertigen, dass du da jetzt im Endeffekt zwei Sätze gesagt hast? Oder das es eine Schwierigkeit ist, zwei Sätze so zu sagen, dass...
Andreas Müller: Ja, Tagesform entscheidet auch manchmal. Nee, so hat das schon - manche Tage waren eben nervig, aber andere waren dann wieder doppelt so schön.
Kulturwoche.at: Wie geht es euch jetzt? Habt ihr 'Blut geleckt'?
Andreas Müller: Das ist ne schwierige Geschichte. Irgendwo hat man noch seinen anderen Beruf. Den hab ich sicher, da kommt jeden Monat das Geld. Und das Filmgeschäft ist ja – mh.
Ilka Welz: Da bedenkt man schon mehrere Sachen. Dadurch, dass wir einen festen Job haben, weiß man auch wie es ist, regelmäßig sein Einkommen zu haben. Das ist - denke ich - ein harter Job – mal hat man was, mal hat man nichts. Und dann muss das Geld aber auch wieder für die Zeiten reichen, wo man halt nichts hat. Aber der Spassfaktor war hoch gewesen. Also Spass hat es auf jeden Fall gemacht, und ich denke auch, wenn nochmal sowas passieren würde, dann hätte ich schon gerne wieder Lust drauf, aber die Frage, die sich dann stellt, ist: Hängt man wirklich komplett seinen Job dafür an den Nagel?
Andreas Müller: Da kann man auch zufrieden sein, dass dein Chef und mein Chef für diesen Zeitraum überhaupt mitgespielt haben.
Valeska Grisebach: Die waren super.
Andreas Müller: Das macht nicht jeder. Die sagten: “Du bist jetzt mal ein Vierteljahr nicht da.” Ich mein, die Arbeit ist trotzdem da.
Ilka Welz: Und wer hängt in so unsicheren Zeiten so einen Job an den Nagel?
Valeska Grisebach: Das war auch wichtig in der Kennenlernphase, dass ihr beide und auch Anett gut geerdet seid. Und wir haben auch oft darüber gesprochen. Ich mein, es ist ein Arthouse-Film, oder ein Film der an speziellen Orten läuft zum Teil, - dass man sich nicht zuviel davon erwartet und nicht denkt, “das ganze Leben ändert sich”. Und ich hatte auch immer das Gefühl, dass ihr alle drei stabile Persönlichkeiten seid, so. Natürlich weiß ich eben auch nicht, ob ihr 'Blut geleckt habt', aber dass es Reaktionen von anderen Regisseuren gibt, das merk ich schon. Und ich kann mir auch vorstellen, dass da auch mal wieder was kommt, aber...
Kulturwoche.at: Das ist ja eigentlich das Wort “Professionalität”. Im Grunde genommen beschreibt es ja eigentlich nur: kann ich davon leben, oder kann ich nicht davon leben. Ich glaube, das ist der einzige Unterschied, wenn es um das Thema 'Laien' geht. Ich hatte auch das Gefühl, das Du als Macher diesen Zugang hattest, “ich lass sie, ich lass mich überraschen, was von euch kommt. Ihr seid der Schatz, der von der Kamera geborgen wird.” Und es ist - gerade jetzt zur Zeit - im professionellen Bereich so eine Bewegung zu einer Art 'Hollywood-Esperanto', wie: “so muss es sein - und das muss jetzt passieren - genau in der Zeit”, und nicht so wie bei euch, wo man das Gefühl hat: ich darf einfach erleben, wie ein Mensch ist, wenn er etwas macht.
Valeska Grisebach: Wobei das natürlich auch so eine Mischung ist. So ganz romantisch war das denn doch nicht. Das war zum Teil wirklich harte Arbeit, um diese Mischung hinzukriegen. Wo dann ihr auch so sehr künstliches erarbeiten musstet und viel mit Disziplin - und gleichzeitig dann wieder diesen Raum zu schaffen... Also, das war schon – diese Mischung - ...
Kulturwoche.at: Und jetzt dürft ihr wieder Fehler machen?
Andreas Müller: Ja, genau.
Valeska Grisebach: Die sind ja am schönsten.
Kulturwoche.at: Eben. Thema 'Sehnsucht': Hat sich für euch etwas erfüllt? – Ich fand eine der schönsten Szenen, deinen Tanz zu “Feel”.
Andreas Müller: Mhm.
Kulturwoche.at: Es ging für mich emotional etwas auf, wo du losgelassen hast, auch in der Figur. Und es ging wieder eine Sehnsuchtswelt zu, als du in der Realität hättest reden müssen. Das war sehr schön gebaut, dass es einen künstlichen Raum gibt, wo etwas auf geht, und den Alltagsraum, wo man etwas anfangen könnte, es aber emotional zugeht. War das so geplant? - Hätte es auch ein anderes Ende geben können?
Valeska Grisebach: Nee, das war so geschrieben. Er darf ja überleben, wenn er nicht hätte überleben dürfen, dann hätte ich es nicht erzählen wollen. Das fand ich schon wichtig.
Kulturwoche.at: Wie ging es euch mit dieser Sprachlosigkeit, dieser Ausweglosigkeit, die da drin gesteckt hat?
Ilka Welz: Jeder hat schon mal Enttäuschungen in der Liebe durchgemacht, von daher fiel es nicht so schwer sich in die Rollen hineinzuversetzen.
Valeska Grisebach: Die Sprachlosigkeit war jetzt für die Figur von dem Mann auch ganz wichtig, damit es am Ende auch so knallen kann. Und dass er in so einen Überdruck eigentlich gerät. Auf der anderen Seite hat jetzt, wie der Film in der Schweiz angelaufen ist, jemand etwas über Sprachlosigkeit gesagt, und dann hat jemand anderes gesagt, “Aber das ist doch irre, was die sich alles sagen! Wann haben Sie denn das letzte Mal zu jemanden gesagt, 'ich würde alles für dich tun'?! Oder auch über ihre Sehnsüchte, was Sex betrifft gesprochen?” Und das war für mich ganz irre, durch dieses Gespräch von zwei anderen Leuten drauf zu kommen: “Mensch, stimmt. Eigentlich sagen die sich da ganz tolle Sachen. Ich hab auch keine Ahnung, wann ich das letzte Mal gesagt habe: “Ich liebe dich so sehr”, oder was da dann doch an Gefühlen ausgedrückt wird. Das fand ich mal ganz interessant auch in der Außenwirkung.
Andreas Müller: Also beim Dreh hab ich mir schon gedacht, “Oh, darfst du nicht einmal lachen in diesem Film?” Mir ist das Gesicht dann schon mal so eingeschlafen. Immer so traurig. Ich dachte schon, ich kann nicht mehr. Das war schon schlimm. Du konntest schon gar nicht mehr anders gucken. Über Wochen. Dann ja, mit wenig reden. Am Anfang hast de schon gedacht, “Mh. Stummfilm?!” Und dann kamen aber auch wieder Sätze, die sagt man nun nicht jeden Tag, irgendwo, das ist so.
Ilka Welz: Das ist nicht viel Text, aber eben, was gesagt wird, wiegt dadurch auch mehr.
Kulturwoche.at: Der Film lebt ja haupstsächlich auch von der Körpersprache. Es kommt auch sehr schön raus, wie viel Sprache über den Körper möglich ist. Ich fand den Übergang spannend – von der nahen Körperlichkeit, die ihr vorher hattet, und dann die Worte, die nötig wurden, weil die Körpersprache nicht mehr funktioniert. Und das war sehr schön zu sehen, durch das lange “Nichts sagen dürfen.” Wie geht es euch jetzt an den Orten, wo ihr gedreht habt zum Thema 'Sehnsucht'?
Andreas Müller: Also zuhause ist alles normal. Wir haben dann auch zuhause eine kleine Premiere gemacht. Die ganzen Freunde haben jetzt auch drauf gewartet, dass das nun endlich mal passierte.
Kulturwoche.at: Und wie gefällt es den Freunden? Sagen die auch: “Du hast aber ein langes Gesicht gemacht.”
Andreas Müller: Die kennen einem schon so lange, und da ist man nun so anders, als wie jeden Tag. Das war schon für manche komisch. Da gab es schon so zwei Seiten. Aber der große Teil war – die haben es schon richtig gut gefunden.
Kulturwoche.at: Und bei Dir?
Ilka Welz: Ich denke mal, dass das nicht jeder Film schafft, aber ich fand interessant, was in den einzelnen Leuten so los geht. Dass man Sichtweisen hat, dass man denkt, “ja stimmt, so hab ich das noch gar nicht gesehen.” Wie die einzelnen Leute die Filme sehen. Die einen sehen so die Bilder, und die anderen interpretieren da ganz viel rein. Das hat auch ganz viel damit zu tun, was in dem Zuschauer selber drin ist. Und das ist im Moment sehr, sehr interessant, muss ich sagen.
Kulturwoche.at: Ich wünsch euch sehr viel Erfolg!
Valeska Grisebach: Danke.
Link-Tipp:
Sehnsucht - die Filmkritik