Hej, hej, Wickie! Der japanische Kinofilm zum TV Dauerbrenner nach der Buchvorlage vom Autor des Kinderbuchs "Wickie und die starken Männer", Runer Jonsson, ist nun in einer schmucken Sammlerausgabe auf DVD erhältlich.
Was wurde da nicht mitgefiebert, mitgesungen, mitgedacht und mitgelacht, als Wickie und die starken Männer zunächst ins Patschenkino und später auf die Kinoleinwand gebracht wurde. Nun zum Wiedersehen also die Kinofassung auf DVD rund um Wikingerhäuptling Halvar aus dem norwegischen Flaake und Sohn Wickie, der zwar nicht besonders mutig, dafür umso schlauer ist. Freilich gibt es auch im 80-minütigen Film des japanischen Regie-Teams Chikao Katsui und Hiroshi Saito jede Menge Abenteuer, die mit Hilfe der Gedankenblitze von Wickie bestanden werden. Mit dabei ist auch der Schreckliche Sven, der große und scheinbar übermächtige Gegner von Halvars Wikingern, der ihnen Angst und Schrecken einjagt, letzten Endes aber immer klein beigeben muss. Die sich immer kämpferisch und angeberisch laut gebende Truppe von Halvar ist natürlich ein sympathischer Haufen und ihr überzeichnetes Männlichkeitsgehabe ist nichts anderes als eine Karikatur. Wahrlich lustige Spießgesellen gibt es da, z.B. den kindlichen Faxe, der ziemlich grobschlächtig aussieht und mit seinem sanften Gemüt und nicht vorhandenem Intellekt immer wieder für Lacher sorgt, oder Gorm, der zur Freude des Zusehers oft zu seinem Wahlspruch "Ich bin entzückt!" hüpft, und dem im Kinofilm starke Zahnschmerzen plagen, aber nur so lange, bis Wickie an der Nase reibt, damit ihm die rettende Idee kommt und die Sterne zu leuchten beginnen. Witzig auch der Besserwisser Snorre, der Möchtegern-Sänger Ulme, sowie Urobe und Tjure. Und Frauen? Ylva, die Mama von Wickie ist stets besorgt und stolz zugleich auf ihren Sohn Wickie, der wiederum von der kleinen Ylvi angehimmelt wird. Dass die Zeichnungen und der Bildfluss nach Billig-Produktion aussehen stört interessanterweise nicht, angenehm ist auch, im Vergleich zu jüngeren Zeichentrickfilmen, die Langsamkeit, was Bild, Sprache und Schnitt anbelangt. Längst zum Kult erklärt wurde, wie man weidlich weiß, die Filmmusik, und hier vor allem der Titelsong von der Kölner Gruppe Stowaways (später Bläck Fööss). Komponiert wurde die Musik von Christian Bruhn und Karel Svoboda im typischen 1970er Jahre Filmmusik-Stil irgendwo zwischen Pop, Rock und Jazz und alles andere als aalglatt. Runer Jonsson (1916 - 2006) veröffentlichte übrigens bereits 1963 "Wickie und die starken Männer", das 1965 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Immer noch sehenswert. Ein echter Zeichentrickfilmklassiker eben. (Manfred Horak) DVD-Tipp: |
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