40 Jahre Steirischer Herbst, 40 Jahre das erklärte Ziel Grenzen zu überschreiten, Kategorien in Frage zu stellen, menschlichen Ausdruck zu feiern. In wenigen Tagen im Jahr wird Graz zu einer Kultur-Weltstadt der zeitgenössischen Performance-Kunst. Was ist das?! Eigentlich nur der Versuch sich in den verschiedensten Sprachen, in Körpersprache, Klangsprache, Bildsprache, mündlich, schriftlich, in allen Formen der Kunst, was immer dem Wunderwerk Mensch einfällt, verständlich zu machen. Mal mit Händen und Füßen, mal mit heroischer Grandezza, mal mit wildem Übermut.
Das Motto im Jahr 2007 war: Nahe genug. Weil es nie genug und doch auch mal genug sein kann. Berührend wird es, wenn man die Möglichkeit bekommt zum Beispiel ein Theaterstück von der anderen Seite der Welt zu sehen, - übersetzt in eine Sprache, die ich gelernt habe, - und das Gefühl zu haben, es wird einem aus der Seele gesprochen. Die junge Lola Arias aus Buenos Aires hat es in ihrer Trilogie geschafft Schwierigkeiten und Schönheiten zu verbalisieren, die zutiefst bekannt sind. Auch ohne zu wissen, was in Argentinien gerade für Verhältnisse herrschen.
Auch die Initiative der beiden Schweden, Tor Lindstrand und Mårten Spångberg, "The Theatre" zu konstruieren, aufzubauen und zu beleben, hat einen allgemeinen Nerv getroffen: das Bedürfnis einen neutralen Raum zu betreten, um sich wirklich neu begegnen zu können. Immer wieder schade, dass die Zeit so unendlich kurz ist. Immer wieder schön, dass es Bücher gibt, in denen man herum browsen kann, so lang man will - denn da kann einem der der eigene Strom ausgehen. //
Gestaltung dieser Podcast-Episode: Stephanie Lang
Podcast-Produktion und Text: Manfred Horak