Basierend auf den Roman "Frankenstein oder Der moderne Prometheus" von Mary Shelley realisierte der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó den Kinofilm "Tender Son - Das Frankenstein Projekt". Im Interview sprachen wir natürlich über den Film, aber auch generell über Minderheiten und über das Ungarn von heute.
Kornél Mundruczó ist nicht nur der Regisseur von Tender Son - Das Frankenstein Projekt, sondern auch als Schauspieler zu sehen. Die Handlung ist im düsteren Budapest der Gegenwart angesiedelt, und als Hauptort dient ein zerfallendes Gebäude mit einem ringförmigen Flur, das an ein Gefängnis erinnert. Die Theatralik des Films lebt von der präzisen Inszenierung und noch mehr von den stilisierten Bildern, um die 'Wahrheit' des Tötens innerhalb der Geschichte voran zu tragen. Das Frankenstein Motiv ist im Film demnach stark spürbar, quasi allgegenwärtig, Mundruczó machte aus Shelleys Stoff allerdings eine Nachdichtung, wer sich also das typische Monster früherer Frankenstein-Verfilmungen, z.B. in der Person von Boris Karloff, erwartet, wird angenehm enttäuscht werden. Im Mittelpunkt steht nämlich ein netter 17-jähriger Junge ohne Vergangenheit, der immer nach den Regeln seiner eigenen Welt lebt, egal, ob er jemanden küsst oder tötet. //
Tender Son - Das Frankenstein Projekt
Bewertung: @@@@@
Regisseur: Kornél Mundruczó
Filmverleih: POOOL
Interview und Text: Manfred Horak
Fotos: POOOL Filmverleih