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Nach ihrem letzten Besuch in Österreich beim Nova Rock Encore, wo sie neben anderen hochkarätigen Bands wie Soulfly oder Korn spielten, beehrten die Deftones aus der kalifornischen Hauptstadt Sacramanto am 2. April 2007 wieder einmal Wien. Diesmal nicht in der Stadthalle oder - wie ursprünglich geplant - im kalten Gasometer, sondern in der legendären Arena, in die man das Konzert aufgrund der riesigen Kartennachfrage kurzerhand verlegt hatte.

Die Vorfreude war natürlich groß, denn die fünf Mannen hatten eine frische CD im Gepäck und die Gerüchte, welche eine großartige Show prophezeiten, hatten schon vor langer Zeit das Ohr der Fans erreicht.

 

Nach einer mäßigen Vorstellung der Vorgruppe geht es dann auch fast auf die Minute genau los. Camillo "Chino" Wong Moreno (Gesang/Gitarre), Stephen "Stef" Carpenter (Gitarre), Chi Ling Dai Cheng (Bass), Abraham "Abe" Cunningham (Schlagzeug) und Frank Delgado (Turntables) entern die Bühne und legen sofort mit ihrem unglaublich energischen Sound los. Schon beim Opener "My Own Summer" tobt die Menge und man muss aufpassen zwischen den headbangenden und tobenden Fans überhaupt noch Luft zum Atmen zu haben.

Nach den ersten druckvollen Nummern kommen erstmal einige kurze Erholungspausen, bei denen man einmal mehr die unglaubliche Wandlungsfähigkeit dieser Ausnahmeband erkennt. Unvergleichlich schaffen sie es zwischen harten, energiegeladenen und ruhigen, anspruchsvollen, manchmal schon ein wenig psychedelisch angehauchten Nummern wie "Beware the Water" zu wechseln und machen dabei immer eine gute Figur. 

Die Show der Kalifornier und vor allem von Frontmann Chino ist unglaublich schweißtreibend. Immer wieder sucht er den direkten Kontakt zu den Fans, die teilweise wie kreischende Teenager ihre Idole anhimmeln. Die Masse kocht und bejubelt jeden angestimmten Song, egal ob auf der neuen CD vertreten oder alter Klassiker, mit frenetischer Hingabe.

 

Nach den mehr als 90 Minuten dieser Powershow muss man sich zwar aufgrund eines penetranten Pfeiftones im Ohr beinahe schreiend unterhalten und sein Genick schon einmal vorsorglich mit wohltuendem Massageöl einreiben, doch die eineinhalb Stunden haben unumstößlich bewiesen warum die Deftones zu den ganz Großen gehören und dies wohl auch noch einige Zeit so bleiben wird. Freuen wir uns auf ihren nächsten Besuch. (Text: Daniel Krondraf; Foto: © 2003 WEA Records / Michael Muller)


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