Musik: @@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Pate Records/Edel (2007)
Seit einigen Wochen höre ich mit zunehmender Begeisterung das Album „Sans détours“ von Plexus Solaire - einer in Wien sesshaften Band rund um Vincent Wohinz und Alexandre Fedorenko, die mit Texten in französischer Sprache für Aufmerksamkeit sorgt, denn „Sans détours“ bietet zwölf feine Lieder mit klugen Arrangements und schönen Melodien. Eine Band allerdings, die sich in der Vergangenheit (unverständlicher Weise) immer wieder den Vorwurf gefallen lassen musste, eine Quasi-Kopie von Element of Crime zu sein. Quatsch.
„Glaubst du, ich hätte Angst vor dem Leben?“ heißt es in einer Textzeile im Lied „Peur“, und dies, so scheint mir, dürfte der rote Faden in den Liedern sein, vielleicht sogar das Bandkonzept an sich. Auf eine Textanalyse muss an dieser Stelle jedoch leider verzichtet werden, da die spärlichen Kenntnisse aus schulischen Zeiten erstens bereits zu lange zurück liegen und zweitens seither so gut wie nie aufgefrischt wurden. Wie auch immer. Plexus Solaire ist auch so verständlich, denn die Musik packt ganz einfach und besitzt die Kraft, die Texte soweit in den Hintergrund zu rücken, dass man als Musikkonsument nicht angewiesen ist, diese verstehen zu müssen. (Kompliziert genug ausgedrückt? Na, hoffentlich!) Mehr als gelungen z.B. deren „Malheureux“, das entgegen dem Titel (in deutscher Sprache hieße das Lied nämlich „Unglücklich“ oder „Erbärmlich“) ziemlich fröhlich-flockig daherkommt. Der sich durchs gesamte Album ziehende satte Sound, nicht knallig hart, aber auch nicht bis zur Belanglosigkeit weichgespült, belebt das Album mit einem Ideenreichtum, der ungemein aufhorchen lässt. Super z.B. das fetzige Tanzlied für Fortgeschrittene, „Gibier de potence“, das zwar nicht wirklich Punk ist, aber dennoch eine willkommene Gelegenheit bietet den guten alten Pogo wieder mal auszuprobieren. Réussi. Presque formidable. (Manfred Horak)
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Plexus Solaire