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Herz, was willst du mehr? Nervös herumkreisende Suchscheinwerfer, eine große Video-Leinwand hinter der Bühne, jede Menge Tänzer sowie eine Band, in der nicht nur gleich zwei Keyboarder, sondern auch ein waschechter Lenny Kravitz-Klon samt kreischender E-Gitarre werken. Der Beginn von Nelly Furtados „Loose“-Show im ausverkauften Wiener Gasometer ist pompös und ein wenig gewöhnungsbedürftig, mit Fortlauf des Konzerts gelingt es der 29-jährigen Pop-Prinzessin aus Kanada aber mühelos sämtliche Zweifel zu zerstreuen. Vor allem mit einem kurzen akustischen Set (incl. „Crazy“ von Gnarls Barkley) zeigt die multikulturell aufgewachsene Sängerin (die Eltern sind aus Portugal) eindeutig, dass Sie stilistisch viel mehr drauf hat, als man vielleicht aufs Erste vermuten würde. Nelly Furtado fühlt sich auch bei Balladen wie „Try“ oder „In God´s Hands“ in einem ruhigen, jazzigen Ambiente pudelwohl, so kommt auch Ihre tolle Stimme noch besser zur Geltung. Daneben findet die zierliche Sängerin auch schnell Kontakt zum Publikum, die ca. 3000 meist weiblichen Fans liegen Ihr wegen sympathischen und unkomplizierten Art sowieso schon nach kurzer Zeit sprichwörtlich zu Füßen. Nach kurzer Bühnen-Abwesenheit kommt Nelly in einem tollen violetten Rüschenkleid zurück, schnappt sich eine weiße Akustik-Gitarre, und setzt den Hit-Reigen mit „Forca“, der Hymne der Fußball EM 2004 in Portugal, fort. Dazu werden jede Menge Wasser-Fußbälle ins Publikum gekickt, auch die Hits „Maneater“, „Promiscuous“, “I´m Like A Bird” (in einer Hip-Hop Version) heizen die Stimmung noch einmal kräftig an, bevor sich nach einer weiteren Umkleidepause das Finale ankündigte. Zwei Zugaben und der Spuk ist vorbei. Nelly Furtado´s „Loose“-Tour ist sicher kein musikalisch hoch stehender Meilenstein, aber eine gute, abwechslungsreiche Show mit anspruchsvollem Pop und einer tollen Sängerin. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. (Text und Fotos: Robert Fischer) 

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