Musik:
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Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb:
Connecting Cultures/Hoanzl (2007)
Marcel Khalife an Oud, Peter Herbert am Kontrabass und Bachar
Khalife an Perkussion veröffentlichen mit „Taqasim“ ein äußerst überzeugendes
und wirkungsvolles Album im Grenzland Jazz – Folklore. Die drei titellosen
Kompositionen von Marcel Khalife mit einer jeweils rund 20-minütigen Spieldauer
dringen dabei sehr tief in eine musikalische Poesie vor, die keine Worte
benötigt. Es ist eine Entdeckungsreise, die zum Innehalten und intensiven
Zuhören verzaubert, frei gelegt werden in dieser knapp über eine Stunde
dauernden Tour de Force ungeahnte positive Energien, absolut kitschfrei, fern
von Pathos, und abseits von unnotwendigen Schnörkeln und Verzierungen. „Taquasim“,
auf Deutsch „Improvisationen“, beruht auf die Poesie der Derwische, also auf
jenen islamischen Orden, in denen die asketische Mystik des Sufismus gepflegt
wurde. Marcel Khalife bezieht sich auf „Taqasim“ allerdings nicht auf den
bedeutenden persischen Dichter Dschelal
ed-Din Rumi (* 1207, † 1273), sondern auf den Zeitgenossen
Mahmoud Darwish, der, 1941 in Barwa (Palästina) geboren, im Jahr 1948 in den
Libanon flüchtete und nach der Gründung des Staates Israel heimlich
zurückkehrte. Sein Gedichtband "Ölbaumblätter" machte ihn in den
1960er Jahren berühmt. Wegen zunehmender Repression verließ Darwish 1970/71
Israel erneut und lebte jahrelang im Exil, war später Mitglied des
Palästinensischen Nationalrats, und sogar Mitverfasser der Proklamation des
Palästinensischen Staats. Mahmoud Darwish erhielt mittlerweile viele nationale
und internationale Auszeichnungen, zuletzt den Lannan Cultural Freedom Prize
(2001) und den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (2003).
Aber wieder zurück zum Album. Gleich der Einstieg ins Album ist ein
derart wunderbarer Beginn, das einem richtiggehend in die Musik eintaucht und
in Folge einem über die gesamte Spieldauer des Albums gewissermaßen die
gegenwärtige Realität rundum vergessen lässt. „Taqasim“ Die drei Musiker
verknüpfen das Rad der Zeitlosigkeit auf gar wundersame Weise und entlocken
dabei ihren Instrumenten kostbare Töne, das wie geschaffen ist um zur Ruhe zu
kommen, kurzum: „Taqasim“ ist ein perfektes Rezept gegen Stress und
Überspanntheit und außerdem ein Friedensbelebendes Mittel. (Manfred Horak)