Sabina Hank-Fans werden mit ihrem feinen Album "Nah an mir" doppelt belohnt, da die 12 Lieder in zwei Versionen veröffentlicht werden. Die regionale Ausgabe in deutscher Sprache und ca. ab Mai 2007 die internationale Version in englischer Sprache (die CD-Kritik basiert auf die deutschsprachige Variante).

Gemeinsam mit Alex Meik am Kontrabass und Chorgesang, sowie, an diversen Percussions, Stephan Maass – er ist auch mit Dieter Kolbeck für die Produktion zuständig. Sämtliche Kompositionen schrieb die Klavier spielende Sängerin aus Salzburg, sieben Liedtexte entstanden mit Co-Autor Josh Vanderberg. Soweit die Kürzestinformationen. Die Trioformation kommt der sympathischen Musikerin sehr entgegen, so laufen die Lieder auch nicht Gefahr überproduziert zu werden. Was sich vor einem ausbreitet sind tiefe Gefühlsbahnen zwischen scheinbar unendlichen Glückszuständen und bedrohender Dunkelheit, na, zumindest Zweifel, dass das Glück vielleicht doch nur Schein ist. Die Weisheit bleibt freilich außen vor, wenn es ans Eingemachte in Sachen Liebe  und Hörigkeit geht: „Ich schaff es keine Sekunde länger/nicht in dir zu versinken/ich bin dir ganz und gar verfallen!“, singt Hank in „Ungewollt“, und, unheilvoll ergänzend: „Wie konntest du mich so zerstören/ohne jegliche Warnung?/Sag, wie hast du mich betäubt?/ganz einfach so mit links?“

Die Kraft der Liebe

Die Ebenen sind quer durchs Album verteilt durchaus vielschichtiger Natur, dennoch bemängeln so manche, dass Hank „ja nur über die Liebe“ singt. Stimmt, sie singt nur über die Liebe, dies aber sehr facettenreich, und ganz falsch ist es, sich nur oberflächlich dem Album zu widmen, denn genau dann hört man einige Lieder von Hank nur als „ein weiteres über die Liebe – na und, es gibt eh schon so viele?!“. Taucht man aber einmal ab in das Album, tun sich einige ausgesprochen schöne Momente auf, die man nicht missen möchte.
Zwei Lieder haben es mir denn auch besonders angetan. Dem einen („Weil ich dich liebe“) attestiere ich Hitqualitäten, also das Potenzial trotz hoher musikalischer Qualität im Mainstream-Radio gespielt werden zu können, dem anderen („Engel“) nicht. Beide punkten mit klassen Melodien und sehr reduzierten Texten, ja, und musikalisch groovt es ordentlich dahin. „Nah an mir“ ist ein sehr feines, kraftvolles wie verspieltes, Album mit hoher musikalischer Dichte und bemerkenswerten Melodien. Die drei Musiker blühen darin förmlich auf und schaffen es, aus dem kleinen Konstrukt des Trios eine große Band zu sein. (Manfred Horak)

Album-Tipp:
Sabina Hank Nah an mir
Musik: @@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Universal Music Austria (2007)

Link-Tipp:
HP von Sabina Hank