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Diverse Interpreten – Babel Music from and inspired by the motion picture
Musik:@@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Universal (2007)

 

 

Der siebenfach Oscarnominierte Film Babel feierte seine Premiere am 23. Mai 2006 auf den Filmfestspielen von Cannes. Alejandro González Iñárritus sechste Regiearbeit und dritter Langspielfilm wurde als moderne Parabel auf den biblischen Turmbau angekündigt und stand in der Gunst der Kritiker, die ihn als einen perfekten Film über kulturelle Codes und die Schwierigkeiten der (Völker-)Verständigung bewerteten. Die wenigen kritische Stimmen beanstandeten, dass Iñárritu den Film Babel mit einem zu versöhnlichen Ende ausgestattet habe und, im Gegensatz zu seinen Vorgängerfilmen Amores Perros und 21 Gramm, bei einigen seiner Figuren die letzte Stringenz vermissen lassen würde.

Musik ohne Bilder - mal so, mal so

Marokko, Tokio, Kalifornien und Mexiko sind die Locations an denen der stets mehrsprachige Film spielt. Die Musik die den Film untermalt, hatte also die Aufgabe, den unterschiedlichsten Locations gerecht zu werden. Was im Film als durchaus gelungen bezeichnet werden kann hinterlässt auf CD 1 des Doppelalbums einen zwiespältigen Eindruck. Jeder Take für sich hat durchaus seine Existenzberechtigung, in der Gesamtheit allerdings tritt eine gewisse Zerrissenheit zu Tage und ohne Kenntnis der passenden Bilder fehlt der rote Faden.
So z.B. wenn dramatischer Wüstenblues von Gustavo Santaollala und Chavela Vargas einsetzt ehe dann die guten alten Earth, Wind & Fire mit dem Discohadern "September" übergangslos in vollkommen andere musikalische Gefilde abschweifen. So gestaltet sich die die ganze CD, mexikanischer Brass Sound trifft auf japanisch angehauchte Soundskulpturen. Für Abwechslung ist also gesorgt – aber diese Zerrissenheit muss nicht immer begeistern.

Auf der zweiten CD machen sich die Musiker Gedanken wie es "auch" klingen könnte und diese Gedanken sind durchaus hörenswert. Diese etwas anderen Versionen würden sich als Filmmusik ebenfalls gut machen, dieser Film wurde aber noch nicht gedreht. Letztendlich klingt aber auch CD 2 nicht wirklich homogen, die Gedankenfreiheit unabhängig von Bildern erlaubt den Musikern zwar ein wesentlich tieferes Eindringen in tönende Sphären und das Fehlen von Discosounds a la Earth, Wind & Fire ist nicht nachträglich. "Into the Wild" ist ein schwebendes Perkussionssolo für das Gustavo Santaollala verantwortlich zeichnet und "Bibo no Aozoro" von Ryuichi Sakamoto, Jaques Morelenbaum und Yuichiro Gotoh sind empfehlenswerte Anspieltipps. Im Taschen Verlag gibt es übrigens auch das sehr empfehlenswerte Buch zum Film mit schönen Fotos und einigen Hintergrundinformationen. (akro)

Buchtipp:
Alejandro González Iñárritu
Babel
Taschen Verlag (2007)
Hardcover
304Seiten